Frei zu sein bedarf es wenig.

Ja, ich bin wieder zurueck. Hinter mir liegen 1000 Seemeilen, viel Wetter, Entspannung und viel Wind von vorn. Bis zum ausfuehrlichen Toernbericht dauert es etwas, um euch da die Zeit etwas zu verkuerzen hier der ganze Toern mal in vier Minuten zusammengefasst, also Ohren und Augen auf – zuruecklehnen und mitsegeln!

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FreiZuSein (Video, ca 46MB)
FreiZuSein Mobile Version (Video, ca 27MB)
(Eine bessere Qualitaet folgt, hier nur die 640er und 480er Version ueber UMTS ;)

Contact!

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Die Beberich ist von einem Grau umhüllt, nur einige dicke Tropfen die von den Salingen fallen unterbrechen das eintönige leise prasseln der Regentropfen auf das Deck. Kein Windgeräusch, keine Gesellschaftsgeräusche, kein Vogelzwitschern – nichts, es ist ausser dem Regen völlig still. Die Beberich und ich liegen an einer kleinen Insel die sich laut karte Hässelholm nennt, Nordöstlich von Farö, hier liegen wir mit Henkanker an einem Felsen und genießen seid gestern Abend die Ruhe nach zwei – auf ganz unterschiedliche Art – schönen Tagen.

Ich verliess Visby gegen 10 Uhr in der Früh, erst am Nachmittag merkte ich das es Samstag war, denn bis auf Tageszeitunterschiede sind mir die Kalendertage abhanden gekommen. Der Wind wehte mäßig aus der Richtung wo ich hin wollte, ein kleines Stück nördlich die Küste von Gotland hinauf zu einem kleinen Hafen Lickershamm. Mein Lieblingsschwede hatte mir davon am Kieselsteinstrand von Visby erzählt und auch Fotos gezeigt. Da wollte ich unbedingt hin, hin zu diesem einsamen Baum an der Steilküste den ich auf einem Foto aus seinem Buch sehen konnte.
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Baummel, baummel, …

volvofahn

Es war schon ein besonderes Gefuehl: Mit einem uralten Volvo ueber Gotland heizen ;-). „Free Car for Boatguests“ stand beim Hafenmeister angeschlagen, also schnell hin und erkundigt. Fuer eine Stunde koenne man einen Wagen fuer lau haben. Klar, dass ich das wollte – also fix fuer 12-13 Uhr eingetragen und vorher noch einen Spaziergang am Wasser in noerdliche Richtung gemacht. Hier verweilte ich dann auch Seelen-baumelnder-weise unter dem besagten Baum bevor es mich weiter durch kleine Parkanlagen in Visby trieb. Auf dem Rueckweg habe ich meinen Lieblingsschweden – den Deutsch sprechenden Einkaufsleiter aus Stockholm – getroffen, er sass mit seinen Kindern am Kieselsteinstrand und ich setzte mich kurz zu ihm. Wir tauschten wieder Infos ueber Haefen und schoene Ecken aus und bald darauf verschwand ich um mein Auto in Empfang zu nehmen.

Ein uralter Volvo stand vor mir, natuerlich in Rot, zwischen roten Holzhuetten geparkt. „Manual Joke“ stand auf dem Armaturenbrett und „Bensin 95“ – naja erstmal ignorieren und Zuendung drehen. Er brauchte laenger als mein Wagen zu haus, doch er sprang schnell an und in der ersten Kurve durfte ich dann merken – keine Servolenkung ;-). Ich dueste aus dem Stadtzentrum wahllos durch die Gegend, eine Stunde ist nicht viel – trotzdem wollte ich etwas tanken, da die Tanknadel schon Reserve anzeigte. Schwupps eine Tankstelle angefahren und den Wagen abstellen. Den Wagen abstellen? Aehh um Himmels Willen wie geht das? – Ich dreh den Zuendschluessel auf aus und der Wagen stottert weiter, schuettelt mich durch und erst nach gefuehlten 10 Minuten hoert er auf und ist scheinabr aus. Eine Frau vor mir tankend lacht. Man, was peinlich, bin ich zu doof nen Wagen auszumachen? – Ich steige aus und die Frau spricht mich auf schwedisch an. „Sorry, I don’t understand“ erwiedere ich und sie erklaert mir in englisch warum sie gelacht hat. Ihr Mann haette mal vor Jahren ein Boot gehabt und unten im Hafen gelegen, und als sie den Schriftzug auf dem Auto „Free Car“ lass und das Ruckeln beim ausmachen mitbekam musste sie lachen. Das Auto hatten Sie und ihr Mann damals auch, dazu gabs noch eine Reifenpanne damals erzaehlte sie und ich wusste – all zu weit werde ich nicht mehr mit dem Wagen fahren, bloss schnell zurueckbringen ;-)
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Ich hab‘ Wind gesehen!

visby

Man mag es nicht glauben, und selbst ich musste heute zweimal schauen als ich auf dem Windmesser tatsaechlich etwas Wind ablesen konnte. Fuer fuehlen war er noch zu wenig und doch wurde ich sogleich motiviert die Segel hoch zu nehmen. Vollzeug rauf und satte 3kn Speed hart am Wind. Naja der renner ist das nicht, aber immerhin. ;-)

Nach dem heissen Tag sitze ich nun gemuetlich an Deck in Visby. Ich habe Gotland erreicht, was fuer mich etwas besonderes bedeutet. Habe ich doch von Tatjana ein Buch zu Weihnachten geschenkt bekommen was ich endlich auf dieser Tour zu lesen beginnen konnte, und jetzt ohne Scherz und vorher Wissen – es spielt im 15. Jahrhundert in Visby auf Gotland. Na das muss der Tatjana erstmal wer nachmachen, mir ein Buch schenken, das ich dann erst nicht lese .. und dann genau im richtigen Moment auspacke! Wow!
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Endlich Urlaub …

… auch im Kopf!

Hatte ich mir fuer heute doch wieder 80sm vorgenommen, was ungefaehr 13 Stunden durchfahren bedeutet. Ich malte mir aus, uebermorgen in Stockholm zu sein, was 3 Tage hetzen bedeutete. 80sm plus 85 und nochmal ca. 50 durch die Stockholmer Schaeren. Als ich heute an der „Bla Jungfrun“ (Blaue Jungfrauen) Insel vorbeifuhr kam es mir in den Kopf: „Diese Insel ist nur bei sehr ruhigem Wetter auf eigenem Kiel anzulaufen, schon bei ein bischen Wind entsteht gefaehrliche Duenung“ – Auf der Rueckreise wollte ich sie mir anschauen .. aber wer weiss, dachte ich auf einmal, wer weiss was fuer Wetter dann ist – ich ueberlegte hin und her und war schon fast dran vorbei. – Autopilot aus, Ruder rumgerissen, direkter Kurs auf Suedspitze Bla Jungfrun – „Ich habe Zeit, ich bin im Urlaub“ ging es mir durch den Kopf … Stueck fuer Stueck Sven, Stueck fuer Stueck – es ist egal ob du ueberhaupt in Stockholm ankommst und es ist somit auch egal ob du morgen oder in vier Tagen dort ankommst, du sollst dich erholen. Der Weg ist das Ziel ;-)

beberichblajungfrun

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