Zahl des Tages: 24 Stunden

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Ha! Ich erinnere mich als ob es gestern war. Frau Finger fragte uns nach den Tagen, nach Tag und Nacht und deren Laenge. Ganz stolz sagte ich damals, dass die Tage im Sommer laenger sind und wurde fuer diese Aussage gleich abgewatscht. Das sei Quatsch sagte meine Lehrerin, alle Tage im Jahr sind gleich lang meinte sie, 24 Stunden. – Damit versetzte sie mir im zarten Alter von 10 Jahren einen ganz schoenen Schlag den ich bis heute nicht verkraftet habe, was man daran sieht das ich jedes Jahr am 21. Juni an diesen Tag damals denken muss. An die Situation wie sie meinte es besser wissen zu muessen, wie sie mir weismachen wollte das alle Tage gleich lang sind. Jetzt weiss es die Welt und die Presse besser. Alle Jahre wieder preisen sie den laengsten Tag des Jahres an – ueberall liesst man nichts anderes, und ein nicht naeher genanntes schwedisches Moebelhaus verwendet den laengsten Tag des Jahres sogar in ihrer Werbung: Mitsommernacht.

Liebe Frau Finger. Wieder mal hat sich bewiesen, dass es nur einen geben kann (wie den Grashalm) und der bin ich. Ich hab recht *baaaeeeehhhhh* [ZungeRausstreck].

Vielleicht wars damals aber so wie es den Menschen noch heute passiert: Einfach aneinander vorbei geredet anstatt einander richtig zuzuhoeren…

Der Fotokatalog ist da.

Lange Monate habe ich gegruebelt und nach einer guten und auch verwaltbaren Loesung fuer unser grosses Fotoarchiv gesucht. Irgendwann hab ich mich mit der Familie zusammen entschieden wie wirs machen – und da habt ihr nun den Salat: Es wird Iview Media Pro benutzt und pasta.

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Keine Fotos mehr einzelnd online, sondern nur noch einen Fotokatalog der aber suchtechnisch – und vor allen Dingen wiederfindtechnisch einfach unschlagbar ist. So koennt ihr mit den selben Mitteln suchen & finden wie wir!

Wie das genau funktioniert findet ihr unter Fotokatalog. Kommentare koennt ihr dort keine mehr hinterlassen (noch nicht), aber da gab es ja eh kein grosses Interesse mehr dran.

Zahl des Tages: 38 Milliarden Euro

Ich sitz da so in meinem Auto und duese im Sauseschritt ueber die Autobahn zu meiner Liebsten. Manchmal hoere ich dabei ja auch Radio, meisst zu der Zeit wo diese wichtigen Informationen zur vollen Stunde aus den Lautsprechern droehnen. Dieses mal gab mir die Sprecherin bekannt, dass unser Land – also wir – uns um neue 38 Millarden Euro neu Verschulden wollen – puhh ne ganze Ecke dachte ich und fuhr weiter. Da ich den Haushaltsplan leider nicht waehrend der Fahrt studieren konnte gingen mir in folgender Situation ein ganz anderer Ansatz durch den Kopf:

zittau_7.jpg„Man stelle sich eine zweispurige Autobahn vor. Am Horizont ein LKW auf der rechten Spur und vom Raser aus gesehen noch weeeeeeeit davor ein PKW auf der selben Spur. Ein geschultes Auge schaetzt die Geschwindigkeit des PKWs mal auf „Geschwindigkeit LKW+10″. Auf der Linken Spur ein nicht naeher benannter Fahrer mit einer weit aus hoeren Geschwindigkeit. Ansonsten ist auf der Autobahn auch im Rueckspiegel des nicht naeher benannten Fahrers nichts zu sehen. Rein aus Gewohnheit wandert der Fuss des schnellen PKW-Fahrers auf der linken Spur ueber die Bremse .. nur einfach kurz drueber. Der Tempomat sorg ja schon fuer Geschwindigkeit und so kann einfach schneller reagiert werden – auch wenn in dieser Situation ueberhaupt kein Grund besteht, dass der langsame PKW auf die linke Spur schert .. aber aaaaaaaarrrrrrrrrrrggggg – da ist es schon passiert. Der PKW tuckert kurz vor dem schnell fahrenden PKW auf die linke Spur und der hintere Fahrer freut sich ueber die Eingebung mit dem Fuss ueber die Bremse und reisst zusaetzlich noch das Lenkrad rum um nicht ganz so hart abbremsen zu muessen. Bis zum LKW ist ja noch lange hin.“

So, die ersten von euch wuerden jetzt auf den hinteren Wagen Schimpfen: „Der soll doch nich so schnell fahren, die Sau!“ – hmm, von einer Geschwindigkeitsbegrenzung war hier nicht die rede. Der andere Teil von euch wird schimpfen: „Sackgesicht da vorne, warum schert die aus, die dammige Sau die!“ – Tja, aber Sven! hat mal wieder etwas weiter gedacht und so sollten wir uns alle bei beiden Fahrern bedanken – Jawoll! 38 Milliarden neue Schulden muessen wir aufnehmen, weil wir einfach zuwenig von unseren Penunsen abgegeben haben damit hier im Lande alles rund laeuft und da frage ich mich doch wie hoch die Neuverschuldung waere, wuerden wir nicht unmengen von diesen beiden Fahrertypen haben. – Na, … immer noch nicht gerafft? Is doch ganz klar. Fuer jede dieser Bremsmanover muss der Hintermann wieder beschleunigen, und ich sage euch: Das wird er auch, und nicht zu knapp. Der Sprit wird nur so durch seinen Auspuff spritzen. Wenn wir uns an meinen Eintrag von vor ein paar Wochen erinnern – dann wissen wir 83 Cent gehen pro Liter an die Stattskasse. Ueberschlagene 100 „Mehrliter“ pro „Rasernase“ und Monat sind da locker drin. – Na das muss man sich mal im Gehirn zergehen lassen!

Vorsichtige Gehirnspielerein von mir gehen von einer Neuverschulung von weit mehr als 40 Milliarden aus wenn wir diese beiden Fahrertypen nicht haetten – und bedenkt, nur in Symbiose funktioniert das Spiel … also liebe Raser: Wartet naechstes mal mit dem Fluchen etwas wenn ihr mal wieder eine Schnecke vor euch habt die ausschert – und ihr liebe ausscherenden Schnecken: macht weiter was ihr bisher getan habt, denkt nicht weiter nach – ohne euch gehts nich, danke!

Alle die brav und vorausschauend Fahren sei gesagt: Mit euch kommen wir nicht weiter. Ihr kostet uns zuviel Geld!

Aber ganz ehrlich; mir ist Geld ja schon immer egal gewesen ;-)

Die Enten bekommen ein neues Zuhause.

Auf lieblos.de musste das uebermaessige Gruen etwas weichen, hier musste es etwas dezenter zugehen. Nicht aber so in meinem Bad. Nachdem Lysann eines Samstag Nachmittags die verzueckte Idee hatte mein Bad neu zu streichen und ich gern die Wahl der Farbe ueberliess musste ich am Ende dann doch etwas schlucken. Was fuer ein Gruen, der Hammer zu den blauen Fliesen.

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Tja und was bietet sich da mehr an als meinen geliebten Enten eine neue Heimat zu geben. Eine Wiesgruene Decke bietet sich da ja quasi an – endlich wieder Platz in den regalen. Wie geil ist das denn! Doch bevor es soweit ist muss erst eine methode gefunden werden wie es sich die Enten denn an der Decke gemuetlich machen koennen. Unsere erste TesthaengEnte klebt ein bisschen wackelig mit der Heissklebepistol-Methode. Hmm, weiss da jemand Rat wie ich meine Enten sicher Abhaengen lassen kann? Bitte verschont mich mit Silikon, das hatte ich an andere Ecke im Bad … und das wieder los zu werden ist eine Kunst und diverse Stunden fuer sich ;-)

Los. Liebt euch!

Erst hasste ich diesen Tag. Durch meine Trotteligkeit und dies nervige Aufregen ueber meinen Provider verlor ich mal eben die Mails der letzten 10 Jahre. Wieder ein Umzug der lieblos.de Domains der mich viele Nerven gekostet hat. Aber vielleicht sind es gerade solche Momente wo man mit den Altlassten mal abschliessen muss. Vielleicht muss man sich mal eingestehen, das sich Dinge veraendert haben und dass das Hier und jetzt doch immer wichtiger ist und auch schon immer wahr. Um mich rum hat sich die letzten Monate viel veraendert – nur weniges ist noch so wie es wahr – und das ist gut so!

Die Gelegenheit musste ich nutzen und die alten Seiten entsorgen. 10 Jahre sammelten sich die Altlassten und das Neue war rar auf lieblos.de, zu haeufig habe ich dem Alten in den Rachen gestarrt. „Ha!“ werden einige Sagen, die auch schon die ersten Seiten von lieblos.de kennen – „Das sieht ja aus wie frueher!“ werden sie schreien. Schaut genau hin liebe Leut – lieblos.de bleibt sich natuerlich treu und bleibt die liebevollste Seite im Netz. Ohne Schnickschnack und ab sofort (wie frueher ;-)ohne grosses Fotoarchiv. Ohja ich hoere die Schreie von einigen „Argggg das Fotoarchiv darf doch nicht weg!“ und doch habe ich mich dazu entschieden.

Seit Monaten gabs keine Kommentare und doch werden die Fotos von Tag zu Tag mehr. Ueber 15.000 Fotos gab es in unserem Archiv – und glaubt mir, die sind natuerlich nicht weg, ganz im Gegnteil: Die Archivierung wird immer komplexer und die Administration ueber ein Webinterface immer schlimmer fuer mich. Da kein grosses Interesse mehr an Kommentaren besteht kann ich mir die Arbeit auch sparen und habe mir die letzten Monate ein neues Tool ausgeguckt – dieses ist in der Familie nun etabliert und alle der Familie Wagner archivieren die Fotos nun entsprechend. Glaubt mir: keine Trotzreaktion auf eure Faulheit, sondern ein Wohlueberlegter Schritt.

Fuer diejenigen die etwas Aufwand nicht scheuen werde ich die naechsten Tage einen sogenannten iView Katalog per WebDAV bereitstellen – viele technische Worte in einem Satz, aber das muss leider sein. Wartet es ab bis es soweit ist – und ganz ehrlich, es werden eh nur ein oder zwei Leute sein die wirkliches Interesse am Fotoarchiv haben ;-) Fotos werdet ihr auch weiter hier finden – aber eben mehr Qualitaet als Quantitaet.

Nun extrovertiert mit oder lehnt euch zurueck und geniesst die Show.

Rafft da noch wer was?

Letztens stand ich anner Tankstelle und lass „83 Cent je Liter Mineraloelsteuer“. Waehrend ich darauf wartete, dass der Tank voll lief arbeitete mein gehirn etwas vor sich hin und ueberschlug das ganze mal. ich murmelte also in Gedanken so vor mich hin und versuchte erst mir auszurechen fuer welchen wirklichen gegenwert ich denn wohl Bezin bekomme wenn ich Einen Euro Gehalt habe. Dieser Gedanke wurde nach den ersten Ueberschlagsrechnungen schnell verworfen und ich nahm mir die 10 Euro vor.

Wir stellen uns vor: Ich hab mit meinem Cheffe 10 Euro Gehalt ausgemacht, am Ende des Monats bleiben mir grad mal mit alle Abzuegen ca. 5,- Euro. Wenn ich dann nochmal ca 60% abziehe bin ich bei 2,- Euro. Wenn ich also Benzin kaufe ist meine Arbeit nur ein Fuenftel wert. Bei normalen Gegenstaenden wird die Steuer ab naechstes Jahr ja nur bei 19% sein, da ist meine Arbeit schon ein bisschen mehr wert. Aber auch hier bekomme ich nur Waren im Gegenwert von ca. 4 Euro. Das macht mich doch schon ziemlich Stutzig, nicht nur das ich mein Geld diverse male versteuern muss, nee – im ganzen bleibt auf keinem Fall die Haelfte des Gegenwertes erhalten!

Wenn man drueber nachdenkt wird einem Schlecht .. also schnell wieder vergessen. Ans Wochenenede denken und Spass haben; Pop Pop marsch marsch

Meine erste Verkehrskontrolle

Grad mal dreissig Minuten ist es her. Kurz vorm Botanischen Garten anner Nymphenburger Strasse hier in Muenchen ging ein Blaulicht hinter mir an. „Ahh“ dachte ich: „Das „Paaeerchen“ von vorhin anner Ampel“.

Ich fuhr langsamer und irgendwann rechts ran. So ganz wusste ich nicht wie sie es wollten, denn wir hielten mitten auf der hauptstrasse. Ok, nachts und es war nicht viel los, aber dennoch erinnerte mich das sofort an fruehere Polizeiaktionen. Ich fuhr also rechts ran und stieg aus, was fuer die Polizistin der erste sichtbare Schok war. Mit einem „Wunderschoenen Guten Nabend“ begruesste ich sie und verpasste ihr gleich den zweiten Schock: Ich wand mich von ihr ab und rannte meinem Wagen hinterher *lach* – Hatte ich zwar die Handbremse angezogen, aber den Automatikschalter natuerlich nicht auf P gestellt – tja, da war das Standgas staerker als die Handbremse und der Wagen machte sich selbstaendig. – Glueck, dass er nicht zu schenll war .. und nicht auf S stand ;-)))

Verkehrskontrolle.jpgErster Schock fuer beide also hinter uns. „Fuehrerschein und Fahrzeugschein“ moechte sie gerne sehen. Der Kollege fuchtelt derweil mit seiner Taschenlampe in meinem Wageninnenraum rum. Der Fuehrerschein ist schnell gefunden, fuer den Fahrzeugschein brauche ich etwas laenger und finde ihn nach ner Weile aber auch. „Bitteschoen“ … „Herr Wagner, haben sie heute Alkohol getrunken?“ fragt mich die Polizistin, die vielleicht Ende Zwanzig ist – „Nein“, antworte ich .. ich will eigentlich noch ein „Seit dem ich n Fuehrerschein habe, hab ich leider nuescht mehr bekommen“ hinterher schieben, aber das verkneife ich und versuche ihr noch den Verbandskasten und das Warndreieck zu zeigen nach dem sie gefragt hat. – Das Warndreieck interessiert sie nicht wirklich und marschiert nach der Frage ob ich mit einem Alkoholtest einverstanden bin schnurstracks zu ihrem Wagen. Als ich gerade das Warndreieck zeigen will, ist sie schon zwei Meter von mir entfernt und antwortet mir „Hab ich schon gesehen“ .. „aehh wie“, denke ich bei mir. Erst jetzt faellt mir auf, das ihr Wagen mitten auf der Strasse steht, nix vonwegen rechts ran gefahren … und ich mach mir beim Fahrzeugschein suchen gedabnken, und mach meine Fahrertuer zu, damit der Verkehr nicht gestoert wird … sinnlos.

Sie fragt mich ob ich schonmal einen Test gemacht habe, was ich natuerlich vernine und sie spuhlt ihre Erklaerung ab und gibt mir dieses kleine Mundstueck. „Hier drauf stecken, nein nicht sorum, jetzt balsen – immer schoen gleichmaessig und erst stoppen wenn ich es sage – und nicht zwischendurch aufhoeren, sondern erst wenn ichs sage“. – „Ja, Mama“ denke ich bei mir, „ich habs verstanden“ – also blase ich und irgendwann sagt sie „stop“ – sehr gut, sie kann auch englisch ;-))) Waehrend sie mir dann sofort eine gute Weiterfahrt wuenscht und mir meine Papiere zurueck geb will ich ihr das Mundstueck inkl Einschweissfolie geben, aber sie guckt nur verwundert und fragt mich ob ich es nicht behalten will. „Behalten?“ frage ich, „Wozu, das denn?“ – „Als Andenken“ sagt sie in einem etwas ueberraschten ton. Wahrscheinlich war ich der erste der Ihren Muell nicht haben wollte und entgeistere schon etwas genervt: „Ne danke, ihren Muell koennen sie schon selbst entsorgen, das muss ich nich noch machen“ und drueckt ihr es zwischen die zwei Finger … denn jaaaahnich das Mundstueck berueheren war glaube ich ihr Motto.

Beide guckten etwas entgeistert und ich ging zum Wagen. Nach einem Schritt hoerte ich dann etwas auf den Boden fallen und drehte mich um. Die Polizistin hatte das Mundstueck und auch die Folie an den Strassenrand geschmissen. Ich merkte wie es in mir hochstieg und ich wuetend wurde. Leider bin ich alt und nicht mehr so aufbrausend wie frueher… mir entfuhr nur ein Blick zum Polizisten verbunden mit einem dicken Kopfschuetteln und gleichzeitigem Blick auf den Muell den sie hinterlassen.

Ich stieg in den Wagen, kramte meine Sachen wieder dahin wo sie hingehoerten und versuchte bloss nicht zu denken, dass alle Polizisten so sind. Nein, ich will sie nicht ueber einen Kamm schweren, aber warum muss ich in meinem leben immer wieder auf Freunde und Helfer treffen, die nicht nachdenken. Wir haben alle unseren Job, und ueber die Jahre verstumpft man da auch, aber noch nicht dreissig und schon komplett nicht mehr nachdenken, das kann ich nicht – und WILL ich auch NICHT verstehen.

Fuer mich steht fest: Das naechste mal werd ich die Frage nach einem Alkoholtest verneinen. Mal gucken was dann passiert.

Uebrigens: In den letzten 4 Wochen habe ich zwei sehr nette Herren vom Zoll getroffen. Einmal im Hamburger Hafen und einmal an der Schweitzerischen Grenze … vielleicht ists ja so, das leibe und nette Leute in Univorm sofort an die Grenze verfrachtet werden, damit „wir Deutschen“ wenigstens dort nen guten Eindruck machen koennen … ?!

PS: Auch nach 10min war ich noch kurz davor zur naechsten Wache zu fahren und neinen Frust loszuwerden, aber leider bin ich auch schon manchmal so weit, dass ich denke, dass es vergebene Liebesmuehe ist .. und dafuer aergere ich mehr uber mich als ueber die beiden Polizisten (die es nicht besser wissen)