Brücke E01: Erwachsen sein is scho geil!

Man darf dabei halt nur nicht erwachsen werden. Man kann dann machen was man will & was einem die Eltern nie durchgehen lassen haetten. Jedenfalls denke ich, dass meine Mutter mir bei meiner Verschoenerungsidee fuer ihren Vorgarten nen Vogel gezeigt haette. Und auch sonst haette ich damals, als ich noch nicht Erwachsen war, wohl ausser meinem Opa niemanden gefunden der meine viele Ideen mitmacht. Opa ist tod, dafuer hab ich nu ne Frau – die nich nur viel juenger ist, sondern auch besser aussieht und immer fuer Verschoenerungen der bestimmten Art zu haben ist.

Der Dialog ging in etwa so: „Du da steht ne alte Schiffsbruecke aufm Bauhof. Wollen wir die in den Vorgarten packen?“ – „Oh ja, super. Her damit“ – „Ok, dann sag dem Bauern bescheid, der soll die Hecke mit dem Trecker wegreissen.“

Viel mehr Worte & Ueberzeugungsarbeit brauchte es nur bei den Nachbarn. Mit Tiramisu bewaffnet zog die Frau Reih-um und holte sich von wohlwollendem Nicken bis hin zu kopfschuettelnder Unsicherheit alles ab, was die wortkarge Gefuehlswelt hier in Norddeutschland hergibt. Musste also nur noch die Gemeinde und das Land Niedersachsen zustimmen um das kleine Transportgeraet hier in unsere Strasse zu lassen. Ich bin froh das es damit geklappt hat, denn der Bauer mit dem Trecker war mit dem vernichten der Hecke schneller fertig als das kleine Erlaubnispapier fuer Tieflader & Kran.

Gute zwei Stunden hat es gedauert bis es die alte Schiffsbruecke von ihrem Friedhofsplatz zu uns in die Hecke geschafft hatte. Unter den Augen von einigen Zuschauern flog sie ins Nest und machte es sich bequem. Das Loch in der Hecke schien wie fuer sie gemacht, als ob sie nie irgendwo anders hin wollte, als ob sie schon immer davon getraeumt hat bei uns im Vorgarten zu stehen. Win – Win nennt man sowas, wenn alle Beteiligten ihren Willen kriegen. Die Nachbarn das Tiramisu, die Schiffsbrueck ihre Hecke & wir ne Schiffsbruecke im Vorgarten. Wollt ich immer scho ma haben.

Nun geht es dran die Nachbarn nicht auf Dauer mit dem noch vorhandenen morbiden Scharm zu vergraueln. Viel Arbeitet wartet. Und wenn das alles so flott von der Hand geht, wie das verdammt-verdreckte-scheiss-vier-Stunden-Aufbohren des Tuerschlosses, na dann sollte der Fuenfjahresplan eingehalten werden koennen und wir koennen noch vor Eroeffnung des Berliner Flughafens Schiffstaufe feiern. Und da freuen sich selbst Brummi- & Kranfahrer drauf, denn so nen Bloedsinn scheinen die auch nicht jeden Tag zu machen ;-).

20 Jahre lieblos.de: Die Archivschlacht ist eröffnet!

Mädelz & Jungz: Geht bloss schnell in Deckung oder schnallt euch fest an und macht die Augen auf. Nach nun fast 70 Jahren die beste Frau der Welt folgt nun unweigerlich die Öffnung der lieblos.de-Archive und somit viel harter und trotzdem (oder gerade deswegen) liebevoller Stoff fuer die Seele, die Augen und fürs Herz.

Unverfälscht und mit aller Härte der ggf. gewachsenen Peinlichkeit, könnt ihr graben, lesen, schauen, lachen, weinen oder euch erschrecken – was damals für die Veröffentlichung gut war (und wir haben schon damals peinlich darauf geachtet, das alle mit der Veröffentlichung einverstanden waren) sollte heute richtig gereift sein um die damals gemachten Erlebnisse & Gedanken erst richtig geniessen zu können. Und keine Angst, die Daten in unserem Archiv können nicht „umkippen“, wie ein zu alter Rotwein – hier bei uns wird alles immer nur besser & intensiver! Sollte dennoch jemand so erschrecken, dass etwas verschwinden soll, so reicht natuerlich eine kurze Info an mich (sven at lieblos.de).

Vielleicht überwindet Ihr euch aber und lasst es so stehen, wie es geschrieben steht und passiert ist; so wie ich – denn wenn sich einer über grandiose Peinlichkeiten echaufieren könnte, dann wohl ich selbst. Muss ich aber nicht, denn wir waren damals schon niemals herzlos, abweisend, frostig, gefühllos, hartherzig, kränkend,kühl, unfreundlich, verletzend, gemein, achtlos, oberflächlich, unliebenswürdig,kaltblütig, nachlässig, leichtfertig oder lieblos. Und aus diesem Grund zitieren wir mal frei: „… wir haben doch geile Dinger gemacht, … da müssen wir doch nicht mit hintern Berg halten …“.

Egal ob Teebonbons, die Frau des Monats oder die Daten meines damaligen Rechners. Egal ob verschwommen eingescannte & grausam freigestellte Fotos oder die ersten Digitalen. Egal ob Anderstour, Flirttipps & Massageinfos – alles ist noch da und will gesehen werden.

Es hat ein par „sed“s gedauert, dazu ein paar manuelle Eingriffe hier und da und schon kann man sich wieder recht sicher durch das alte lieblos.de klicken. Es gibt ein paar Schlagloecher & Einbahnstrassen und auch neuen Eingaben in Gästebuch & Co sind deaktiviert – doch egal – klickt euch durch:

lieblos.de in der Fassung vom 28. August 1999!

Habt keine Angst!

20 Jahre lieblos: „In der Zeitschleife“

Zwanzig Jahre ist es her, da gingen wir mit ein paar liebevollen Seiten ins Netz – damals gab es die Domain lieblos.de noch nicht (die gibt es erst seit 1998). Weniger lieblos war es trotzdem kaum.

In den Jahren ist viel passiert, lieblos.de hatte viele Gesichter und mal gab es mehr zu sehen und manchmal schlug die Laune auch soweit durch, dass es fast „aus“ mit den liebevollsten Seiten im Netz war.

Zum Jahreswechsel 2006/2007 befand sich lieblos.de dann mal in einer Zeitschleife – irgendwann und irgendwo gefangen in der Zeitmaschine. Viel war nicht zu sehen – aber seht selbst: lieblos.de Zeitmaschine.

Es waren harte Zeiten Damals. Dies kann an den Eintraegen rund um den damaligen Jahreswechsel gut erkennen. Gefuehle sprangen durch die Gegend und ein paar technische Themen gab es noch oben drauf.

Iiiisch haaabe gar kein Internet.

Es ist schon seit einigen Jahren soweit, wie ich es schon zu Beginn der Zeit vorhergesagt habe: Das Fass ist voll und ich muss meinen Rechner vom Internet trennen.

Schon damals – als wir noch ne Hand voll Leute waren, Brennstäbe Hoch- und Runterfahren noch lustig war und wir noch den eigenen Akustikkoppler oder unser eigenes Modem mitbrachten, wenn wir eine Telefonleitung fuer das Netz benutzten – war klar, dass es irgendwann Überhand nimmt: Es wurden zu viele Begehrlichkeiten geweckt und die Profitgier siegt ueber jede Vernunft die Datensicherheit angeht und „Big Data“ wird zum Spielplatz aller Geier dieser Welt.

Aus diesen und noch viel Mehr Gründen bin ich nun getrennt vom Netz. Mein internes Netz in dem sich meine Daten befinden und der Rechner auf dem ich meine Gedanken niederschreibe hat keinen Zugriff auf das Internet mehr. Lange Zeit habe ich darueber nachgedacht, wie dies zu realisieren ist ohne doch den Kontakt zum Netz zu verlieren und nun nach viel rumprobieren, konfigurieren und sammeln der ersten Erfahrungen hier mein Konzept fuer das Netzfreie Netz:

Mein Rechner hat nach Aussen nur noch Zugriff auf einen Sprungserver, der in einem getrennten Netz steht. Jedweiliger Verkehr raus und rein in die verschiedene Netze laeuft durch eine Firewall, die sicherstellt, dass mein Rechner nur noch auf den virtuellen PC auf dem Sprungserver darf. Von dort aus kann ich mit verschiedenen Sicherheitseinstellungen dann fast normal durchs Netz wandern.

/Das_boese_Netz

Fast Normal bedeutet diverse Einschraenkungen, denn auch dort auf dem virtuellen PC ist nicht alles erlaubt – wie auf jedem Spielplatz gibt es diverse Regeln, Gebote und Verbote – und da muss auch ich mich endlich dran halten, wenn ich es denn damals schon nicht auf dem Platz mit dem Sand tat, dann doch bitte jetzt ; )

Und damit es schoen historisch wird – ich erinnere mich da an meine ersten Tippversuche auf einem „dummen Terminal“ zu hause, welches Papa mal mitbrachte: Da konnte ich den Tag ueber drauf tippen, dann war Bettzeit angesagt und die Kiste musste Aus – und schon war alles weg: Das Ding hatte nur fluechtigen Speicher. Und so ist es auch hier in etwa: Mein virtueller PC wird sehr regelmaessig zum Vergessen gezwungen,- alles an Erinnerungen kommt weg und jeden Tag sitze ich da als ob ein neuer Rechner vor mir steht und nicht wie viele Jahre zuvor als mich jeden Morgen der Schlag bei den vielen geoeffneten Tabs traf ; )

Soweit alles Gut. Komplex wird es, wenn die Frau im Haus diverse Smarphones Nutzt und darueber hinaus von Verbotsschilder auf dem Spielplatz ungefaehr so viel haelt, wie die ein Dachdecker von einem Baecker. Da wird es dann alternativlos und man muss eben ausgrenzen koennen: Die Frau kommt nicht mehr rein, Smartphones und anderes noch so schlimmes Zeuch inkl. andere sich nicht diszipliniert verhaltende Menschen bleiben eben draussen. Kein Zugriff auf das interne Netz und die Daten, fertig aus.

Es ist sicherlich nur eine Frage der Zeit, bis die Restriktionen wie zB keine redundante Datenhaltung ihre Wirkung zeigen und sich manch einer dann doch disziplinieren mag ; ) – Bis dahin gibt es verschiedene Netze, viele Regeln in der Firewall und Einschraenkungen fuer Alle, auch im „Bei weitem Boesen Netz“ für die Frau, Smartphones & Fernseher – denn ihr glaubt doch nicht wirklich, das dieser neumodische – hey ich muss erstmal nen Update aus’m Netz runterladen, bevor ich das erste mal angehe – Fernseher bei mir noch viele Rechte hat oder das hier auch nur einer ohne transparent Proxy raus kommt?! Nee, nee, nicht in diesem Haushalt.

Wer mehr wissen moechte, sich fuer technische Stolpersteine interessiert oder auch ohne Reden nen Bier trinken will, der kommt einfach physisch Vorbei. Unser Haus ist ja bekanntlich noch nicht mal von Zimmern unterteilt und man muss einfach nur klingeln – meisst ist man dann schneller Drin & hat nen Bier am Hals, als derjenige der nur „eben mal“ Zugriff aufs Netz fuer sein Smartphone haben moechte ; )

PS: Ja, ja – fast zwei Jahre. Schiet drup.