Nach Holland kommt Emden!

Tja, wie schon geschrieben, der Motorsegler ermutigte mich die direkte Überfahrt nach Emden zu wählen.

Die Wettervorhersage für Sonntag war mäßig und am Samstag rollte ein Sturm an, zwar ein kurzer aber ordentlich ; -) Ich war mir die letzten Tage nicht sicher ob man bei 4 Windstärken, Südwest die Fahrt wagen kann. Ich hatte einfach zu viel Zeit dort verbracht, wo Wetter keine Rolle spielte ; -) … und ich hatte sowas … wie Respekt ; -)

Es ist einfach etwas anderes mit der lieblos, dem kleinen Stück Treibholz an der Küste zu fahren oder mit der Beberich einen Törn zu starten ; -) Und ich habe noch keine Erfahrung … oder besser gesagt, doch ich hatte schon Erfahrung aus dem Februar ; -) Und das bewog mich die letzten tage dazu, die Überfahrt Sonntagabend zu machen.

Naja nun kam alles anders, und wie gut das ich schonmal einen Blick auf die Karte getätigt hatte um das vom Motorsegler gesprochene abgleichen zu können. Und er hatte recht, der Wind stand gut (vielleicht waren es 3 Bf) und die Tiede lief noch auf, also perfekt!

Wir fuhren aus der Schleuse in den Riesen Aussenhafen, riesig in der Länge .. ein Riesen Wellenbrecher lag vor der Ausfahrt und die führe in östlicher Richtung vielleicht 1-2km. Ich spürte den Seewind aufkommen und genoss den Geruch, merkte Zeitgleich wie mich die Entspannung überfiel als wir aus der Hafenausfahrt Richtung Emden aufbrachen: Wasser. Meer!

Die Küstenlinien verschwanden und wir waren auf diesem kleinen Stück Wasser, was zum Üben aber gross genug war.

Da ich ja dauerhaft mit meiner Mama verbunden bin ; -) Gab es natürlich Ängste von Ihr zu verspüren, ich versuchte Sie auf dem laufenden zu halten und chattete die ganze Zeit, machte Fotos und beruhigte Sie.

Ich dachte immer, solange ich noch Chatten kann und Fotos machen … kann das alles nicht so wild sein, war es auch nicht. Man merkte zwar glasklar, das der Wind zunahm. Je mehr wir uns Emden näherten, desto eher bekam ich die Welle von Südwest zu spüren. Insgesamt aber alles verkraftbar, ich hatte die ganze Zeit beide Seitenfenster auf und bin trocken geblieben ; – )

In Emden angekommen war die Schleuse natürlich zu, in zwei Stunden könnten sie Öffnen, ich solle solange an den Wartesteg. Der befand sich ziemlich weit zurück in der Einfahrt des Hafens. Der bekackteste Platz in meinem Leben! Ich erinnerte mich sofort an Mallorca, wo uns mal die Achterklampe mit nem Stück Deck weggerissen war : (.

Und so hielt Ich es dann auch nicht lange dort aus und legte wieder ab ; -) Trieb mich dann ne gute Stunde im Aussenhafen rum … und ein paar Minuten später tat es auch der Motorsegler, dem war es auch zu doof dort ; -)

Ne halbe Stunden früher als Erwartet ging es dann in die Schleuse, der Motorsegler, ich und zwei ganz kleine Sportboote, ein paar junge Männer (auf jedem Boot zwei) die nen Wochenendtripp machten.

Im Hafen fuhr ich Richtung alten Binnen Hafen , wurde aber von einer Eisenbahnbrücke gestoppt. Die beiden Sportboote passten unten drunter und der Motorsegler war schon in einen weiter vorne liegenden Hafen abgebogen … Häfen in Häfen ist auch etwas sonderbar, aber so ist es nun mal mit Sportbooten ;-)

Ich fand einen kleinen Wartesteg und meldete mich dort per Telefon an, das klappte gut und ich hatte nun 4 Stunden Zeit. Ich wanderte per Pedes zum Hafen in dem ich anlegen wollte und schaute mich um, fand einen Liegeplatz aber keinen Hafenmeister oder Hafenbüro , das sah schon wieder so verdammt komisch deutsch aus, es war Wochenende und keiner Erreichbar und sowieso scheinbar alles Dauerlieger … aber ich sah den Platz, guckte mir noch nen Ersatzplatz aus, falls nachher doch wer auftaucht und wanderte wieder heim zum Boot.

Dort schmiss ich erstmal den Grill an, was nicht ganz einfach bei dem Wind war, aber egal, Fleisch fertig, hupe, die Brück geht auf! Was das .. hmm vielleicht den Mann am Telefon falsch verstanden, egal … zwei Stunden eher ist ja auch schön. Ich legte ziemlich kurzfristig ab und fuhr in den Binnenhafen, mit zwei Stück Fleisch auf dem Grill ; -) Das Ablegen war schon nicht mehr ganz einfach durch den Wind und natürlich kam auch direkt ein Sportboot aus dem Binnenhafen, die offene Brücke nutzend an mir vorbei, so das ich quasi erstmal wieder einparken musste, und das bei dem Wind …

Naja, egal, hat alles geklappt und ab in den Binnenhafen. Und wie schon gedacht, ich hatte gerade angelegt an meinem Platz, tauchte nen Hafenmeister auf und verscheuchte mich ziemlich freundlich und ziemlich schnell ; -) Er zeigte mir nen anderen Platz auf der anderen Seite und benannte mir meinen Zweiten Anlegeplatz als Auswahl. Also eben meinen zweiten Platz angefahren und längsseits der Kaimauer festgemacht. Der Wind drückte schon ganz ordentlich aber ein Anlegemannöver der Klasse 1a – Doppel premium ; -)

Ich glaube ne halbe Stunde Später fing es richtig an zu Wehen, ich entschied mich tatsächlich zwei Seiten (im Wind) zu schliessen, da ich Angst hatte das Dach fliegt gleich weg ; -)

Irgendwann sicherte ich die Lieblos mit diversen Leinen und Fendern … eigentlich nur, damit die lieblos nicht gegen das „schöne“ Schiff vor mir kracht ; -) … ok, die lieblos würde daran zerschellen, aber das ist was anderes ; -)

Ich war wieder – fast – auf dem Wasser und bin mal wieder froh in nem Hafen zu sein! Das hat mir echt gefehlt!

Ich bin in Holland! [Aktualisiert]

Das ging schnell: Kaum in Mainz gestartet bin ich in den Niederlanden. Knapp 3 Tage hab ich den Rhein runter gebraucht. Das ging im Sauseschritt!

Und leitete ich letzte Woche noch unter der heissen Sonne, so ist es hier kühl und Regnerisch und das Wetter fängt wieder an relevanter zu sein, insbesondere der Wind!

Hier in Holland ist mal wieder alles anders ; -) Keiner der beim Einlaufen in den Hafen aufs Telefon und die Reservierung verweist, fast nix geht über Funk und überall gibt es Abzweigungen die irgendwo Hinführen – was natürlich Ausgeschildert ist!

Mein Tipp: Let Op! Pass auf! … und gehe gepflegt mit den anderen um. Das war es. – Es läuft alles genauso wie überall auf dem Wasser, auch wenn es nur kleine Kanäle sind – die Boote hier sind meist 20to schwere Schiffe, oder eben mehr oder weniger. Doch klar erkennbar, ich bin wie überall der Kleinste. (Hat aber natürlich nicht nur Nachteile, sondern auch viele Vorteile!)

Hier gibt es viel mehr Brücken unter die selbst ich nicht drunter passe .. naja die anderen auch nicht, und aus diesem Grund sind es meist Klappbrücken, die Aufklappen, meist wie von Geisterhand … die Hand des Geistes führt meist ein Holländer, der an der Brücke sitz oder da ganz schnell hineilt. Bei nur einer Brücke brauchte ich mein Funkgerät, bei einer musste ich mal anhalten und den Wärter aus seinem Tran rausbefördern, aber auch der öffnete dann brav die Brücke. Manchmal finden sich auch Weckknöpfe irgendwo .. die irgendwie vom Boot aus erreichbar sind … um Brücken muss man sich nur in den wenigsten Fällen kümmern, ansonsten nur entspannt sein und auf die anderen Boote die sich ggf auch bei der Brücke rumtreiben acht geben!

Das nächste sind die Schleusen. Ich habe bisher keine Schleuse angefunkt. Auch da sind Leute, die sehen Dich/Euch und die werden dann geschleust. Die Dinger sind nur viel Kleiner als das, was wir Deutschen ggf gewohnt sind. Ausser wir waren schon im Weser-Elbe Kanal (der bei Bederkesa ;-). Von: Es passt nur die lieblos rein bis hin zu .. ach … Einer geht noch, wo wir dann zusammen bei Fünf waren ;-) gibt es alles … und ich glaube hier nach Groningen wird alles wieder größer, mindestens der Kanal ;-)

Häfen gibt es, nicht zu Hauf, aber meist gibt es in erreichbarer Nähe einen Passantenhafen. Nicht alle Häfen nehmen Passanten (Durchreisende) auf, steht aber meist angeschlagen – ich war noch nie innen Hafen aus dem ich wieder rausgeschickt wurde. Häfen werden aber Überbewertet, denn man kann quasi überall im Kanal / in den Kanälen anlegen. Nur mit dem Festmachen ist sone Sache, da gibt es nicht immer was … ; -)

Öffnungszeiten der Schleusen und Brücken ist meistens 9-12 und 13 bis 17 Uhr. Montag – Freitag, am Wochenende wohl etwas verkürzter, aber die genauen Zeiten weiss ich nicht. Man schafft am Tag dadurch natürlich nicht solch Strecken wie auf dem Rhein (>100km) sondern nur etwa 20-30km. Aber was sollst, es ist jedenfalls nicht so langweilig wie auf dem Main ;-) Hier gibt es immer was zu senden und zu erleben!

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Nach Groningen bestimmt das Bild wieder die Berufsschiffahrt, da das vor dem Hafen schon absehbar war startete ich am nächsten Tag schon um 7:30 Uhr. Kurz nach dem Aufstehen, ich ging davon aus das die Brücken bessere Öffnungszeiten vorweisen werden und so war es auch ;-)

Gleich an der Hafenausfahrt sah ich einen Motorsegler, der scheinbar in Groningen Stadthafen gelegen hatte, der Nam den gleichen Weg ; ) Und ich hing mich hinten dran … immer hinterher, auch wenns langsam ging, so 6kn (10 km/h), aber ich dachte der weiss bestimmt wie es geht und so folgte ich ihm brav.

Die Brücken gingen Auf und wieder zu und so waren wir in knappen 3 Stunden in Delfzijl ; -)

Kurz vor der Schleuse legten wir beide dann mal an, da die Schleuse geschlossen war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gesehen, das die Familie aus Langeoog scheint und so ging ich kurzerhand rüber und begann einen Plausch / zu fragen ob sie heute noch den Weg nach Langeoog gehen. Sie verneinten und sagten, sie fahren nach Emden. Heute noch? Ja, klar das Wetter ist gut und weit ist es auch nicht. Ich sagte, dann folge ich Ihnen noch ein Bisschen … und entschied somit für mich auch nach Emden zu Fahren! … doch dazu im nächsten Bericht mehr!

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Der Motor … es lebe der Motor!

Tja, der heutige Tag war grandios! Ich habe viel gerenkt und bin betrunken, was will man mehr von einem Tag ; -) …

Er begann so: Ich wachte auf und machte mich bereit für ein Meeting für die Arbeit und legte ab … beides gleichzeitig … um rüber zum Kai zu kommen, den Motor checken. Soweit alles gut … Meeting läuft und ich fahre los, ganz entspannt … plötzlich unter der Eisenbahnbrücke in Mainz spüre ich das der Motor keine kraft mehr hat, er stottert ganz komisch und geht auch irgendwann aus. Unter der Brücke – ok, gegen den Strom – verhungert … naja da macht sich nen Büschen die Panik breit aber ich bleibe ruhig. Der Kai ruft an und sagt er brauch noch Büsche. Ich schildere ihm das Dilemma, er weiss ich nicht weiter … ich sage Ihm, das ich versuche zurück zu kommen …da der Hafen in Stromrichtung liegt.

Irgendwie bekomme ich es hin, mit andauernd Motor Ein und wieder aus … mit Ruhe! Und kurz vor der Hafeneinfahrt fährt er plötzlich Normal-ähnlich … kurz vorm Liegeplatz verreckt er endgültig (zumindest probiere ich es nicht weiter) und lege mit dem Restantrieb an ; -) … ganz in Ruhe.

In einem weitern Meeting, das erste ist schon lange vergangen ; -) ruft Kai an, sie kommen gleich – es regnet gerade ; -) Ich raus aus meinem Firmenkram/kopf und auf zur Hafentüre um sie reinzulassen … ist ja nicht immer einfach, auch hier nicht .. aber sie treffen genau die Tür die ich meine ;)

Also, drei Mann zusätzlich auf meinem Boot, ich schildere und die anderen Köpfe analysieren … Ergebnis: Nix … Motor zeigt keinen Fehler, sie finden nichts und tippen auf das Antriebsmittel.

Also schickt mich Kai wieder auf die Fahrt, mit den zwei Technikern geht es los, Richtung Acker, wo die Firma sitz … es läuft gut, doch verliert der Motor unterwegs Leistung und wir merken dasss das Thema sicherlich noch nicht überstanden ist. Bei Vollgas bringt der Motor vielleicht 4000 Umdrehungen aber nicht die gewohnten 5600.

Bei Kai angekommen etwas aufwändige Situation das Boot auf den Trailer zu nehmen … aber naja ich habe keine Ahnung, es klang und sah etwas umentspannter aus als beim letzten Mal. Egal, es geht an die Inspektion und schnell ist klar, es ist der Sprit! Nennen wir ihn mal Scheisse! Egal wie, ich habe E10 getankt, weil ich dachte das geht (auf dem Weg redete ich mit wenigen menschen, jedoch empfiel mir Eine E10 zu tanken, Sie mache das auch immer wieder und alles ist gut! .. also machte ich das auch: Das war scheisse ;-) Weiterhin fand sich auch Wasser im Torfilter … das verwirrte mich die ganze Zeit, aber der Tenor von Kai war: Scheiss E10, ist sowieso für Motoren Müll und ggf war es noch schlechtes Zeug, der Tankwart weiss ja meist gar nicht was in seinem Tank landet und egal … das Zeug sollte raus. Wir brauchten etwas um uns dem Entleeren zu näheren aber irgendwann lief es einfach von selbst, die Pumpe war angeschlossen und der Sprit aus dem Tank (ca 120L Liter) wurde abgepumpt. Dann noch die Kanister entleeren und Sprit im Wert von nix … denn er war ja nix wert … kam in die Sondermüllentsorgung. Ok, meinen Tisch habe ich noch damit sauber gemacht … aber das ging auch eher mässig ; (

Dann noch kurz zur Tanke und einen Kanister neuen Sprit holen. Eine interessante Fahrt mit dem Lehrling, wie ich vermute. Aber Wurscht, ich bekam nen Kanister SuperPlus um zur nächsten Tanke am Rhein zu kommen. Wieder ein Tipp von Kai, die anderen, mit denen ich schon über Tanken und Sprit sprach kannten diese Wassertankstelle nicht – naja kann nicht jeder alles Wissen, aber ist auch egal ; -)

Ich fuhr zur Tanke, lege gegen den Strom an und eine nette, ältere Dame versorgte mich für 200,- Euro mit Sprit. So, Geld für diesen Monat auf 0,- Euro … die 470 Euro für Kai gar nicht gerechnet. Aber egal, ich fuhr also weiter Rhein abwärts und meine Ruhe kehrte Zurück … ich tuckelete in SpritSparGeschwindigkiet (ca 12 km/h) den Rhein runter und es sah immer dunkler aus: Ein Gewitter zog auf und traf mich irgendwann auch. Es schüttete

und ich sass trocken! Kleine Gedanken über das Geld und den erst des Monats, aber heute kein Thema, den 25 Euro waren noch in der Geldbörse. Ich wollte in Bingen anlegen und tat das auch. Im Regen legte ich dort entspannt am Kopfsteg an und es Regnete immer noch … eine Frau und ein Mann kamen um mir zu helfen, ich sagen: „Gehen sie bloss rein, es Regnet“ – „Brotfahren ist Wassersport“ sage die in Leggings gekleidete junge Dame und hielt mit Ihrem tätowierten Mann mein Boot.

Im Regen wanderte ich dann den Steg runter um mich Anzumelden … ich landete bei ein paar Personen, wahrscheinlich im Clubzelt. Ich wurde auch freundlich empfangen, fand meine Gästebox, bekam einen Sekt eingeschenkt und wurde gut unterhalten … scheinbar normale Leute wie ich immer sage ; -)

Das Angebot mitzukommen lehnte ich ab, obwohl es sicherlich spassig geworden wäre … aber ich suche ja nicht nach Spass sondern nach Ruhe …

Als ich da raus taperte machte die Menschen los zu ner Weinprobe, ich war von drei Gläsern Sekt schon gut versorgt.

So, was will man mehr von einem Tag?! Ich nix.
Er war gut und vor allen Dingen nicht langweilig ; -)

The ICE GUYs!

Ich spaziere so von der Toilette über den Steg des Mainzer Hafens und erhasche einen Blick auf die Eis Maschine, die im Clubraum steht.

Sofort denke ich an Anholt, hier tief im Süden von Deutrschland, ich weiss es es nicht ner tiefste Süden, jedoch schon ziemlich südlich wenn man bedenkt, das ich mit dem Boot hier bin. Anholt *erinner* … was ne Tour, man nannte uns die ICE GUYs from GERMANY ; -)

Julian und ich waren vor ein paar Jahren auf nem Segeltripp, nicht vergleichbar mit der Reise heute. Fast NonStop sind wir von Kiel nach Anholt gesegelt um da drei bis vier Tage auf einen Liegelatz am Steg zu warten. Wir machten an komischen Plätzen fest, auch unsere Eismaschine ; -).

Sie produzierte ab dem ersten tag frische Eiswürfel. Drauf stand: „FREE ICE. But no free ICE MACHINE!“ … tja sie stand da fast zwei Wochen, nie war das Wasser alle und immer gab es frische Eiswürfel. Ggf brachte dies uns den Namen ein ; -) … wer wer weiss ; -) …

Nun reise ich alleine. Endlich Ruhe, wie ich es immer wollte! Aber fast zu ruhig ; -) Mit Julian war es ähnlich ruhig, nur lauter! ; -) Das war ne gute Tour … auch wenn ich da immer die „Alle wollen Ihn, aber keiner mich“ Gedanken hatte, war es vielleicht gut so wie es war … die Aktion konzentrierte sich auf Julian und ich hatte dadurch Aktion! Er fuhr die Manöver wenn ich Angst hatte oder einfach nicht wollte und trieb mich voran!

Nun ist keiner mehr da, der mich voran treibt. Ausser
der Aussenborder ; -)

Aber es ist Ruhig. Sehr ruhig.

Und ich hab wieder ne offene Blase, oder ein Konglomerat von Blasen, untern rechten Fuss. Alles so wie ich immer wollte…

; -)

Mit dem Boot nach Regensburg.

Tja, die Hinreise habt ihr verpasst, denn ich war schon da und bin wieder auf der Rückreise, wie ich schon sagte war es sehr langweilig aber schön ruhig ; -)

Ich habe zwar dokumentiert aber so ganz genau weiss ich es nicht wie lange es gedauert hat, aber so ca 66 Tage werden es gewesen sein. So ganz klar ist das nicht, da der Starttag nicht klar ist. Klar weiss ich wann ich wo losgefahren bin, aber wer bestimmt, wo denn der Startpunkt war?!

Gekauft habe ich die Namenlose Jeanneau Merry Fisher 695 Ende Januar in Dänemark. Meine alte, ehrwürdige Beberich sank im Hafen von Schilksee bei der Jahrhundertflut im Oktober. Ein schreckliches Erlebnis … wobei das Gesamterlebnis dem Untergang der Beberich insgesamt weit überlegen war!

Ich beginne immer noch zu weinen wenn ich davon erzähle. Es war eine schrecklige Nacht der 21. Oktober 2023. Egal, weiter gehts. Die Versicherung zahlte und ende Januar 2024 stand ich nicht nur in Dänemark, sondern auch meinem Traum von einem flusstauglichen Boot ganz nahe.

Und so machte ich mich auf den Weg und die Binnenwasserstrassen von Deutschland. Die ersten Erfahrungen über die Ostsee waren wie erwartet eher mäßig, ich glaube ich verwendete in einer SMS an Mama auch schon mal die Worte „… so muss sich die Hölle anfühlen …“, denn es war im Februar noch kein gutes Wetter, auf dem Nordostsee Kanal erlebte ich 8 Windstärken und Welle ; -) … und naja, vielleicht war ich für die Verhältnisse noch zu schnell unterwegs. Die lieblos sprang unentwegt über jede Welle die sie finden konnte und der Aufschlag aufs Wasser war eine Tortur für meinen Körper. Andauernd Schläge bei denen ich dachte durchzubrechen. Das dass Boot das mitmacht wunderte mich auch, aber das Boot kann immer mehr ab als die Besatzung, das war schon auf der Beberich so, nur die schnitt die meiste Zeit durch die Wellen. Solch ein Aufschlagen war eher selten zu spüren, hier war es Alltag. Was war ich froh bald die Binnenkanäle zu spüren ; -)

Tatsächlich einer der Vorteile an Flüssen und Kanälen. Ich habe nun in ca. drei Monaten kein Wetter erlebt welches irgendeine Bedeutung für mich hatte ; -)

Aber es macht das ganze auch langweilig. Naja egal … ich war in Regensburg (siehe Foto) um mich mit Freunden zu treffen. Ca 1200 km die Flüsse bergauf .. immer gegen den Strom, am Anfang leere und geschlossene Häfen, am Ende auch sonniges Wetter und die ersten Bootfahrer … auch wenn sie mir heute noch suspekt sind, die Binnenfahrer, die nur Land um sich herum haben und trotzdem auf einem Boot sitzen wollen ; -)

Die Fahrt war ausnahmslos langweilig: man sitzt hinter dem Steuer und fährt. Es ist mehr wie Autofahren als Segeln ; -) Das Wohnmobil auf dem Wasser ; -)

Naja, das langweiligste ist wahrscheinlich das alleine sein. Das ist aber (man muss ja auch mal ehrlich zu sich selbst sein ;) das gute an der Sache! Ich bin hier allein und doch gewissermassen nicht ganz abgeschottet von Menschen … es ist wie auf einem Pilgerpfad.

Tausendzweihundert Kilometer bin ich also die Flüsse hinauf und in Regensburg gelandet. Ca. 80 Schleusen auf diesem Weg durchquert, zweimal im Kanal ne Spundend mitgenommen da nicht konzentriert gefahren und einmal Grundberührung im Kanal und zwei Kontrollen durch die Wasserschutzpolizei.

Und das spannenste 30km vor Regensburg : Fast ne Rettungsaktion einer schwimmenden Bank …

Ok, war lange nichts los…

Drei Jahre hab ich still gehalten, ziemlich sicher ist, dass ich Depressiv war, wer weiss das schon genau. Jedoch ist viel passiert: Sarah lebt nun drüben auf der anderen Strassenseite, die Beberich ist untergegangen und ich habe „aufgegeben“.

Mir ist die Lust vergangen, von vor dem Untergang der Beberich und dem Weggang von Sarah … ist das ggf so, wenn man älter wird? Steht lieblos jetzt nicht nur an meinem neuen Boot und steht nur noch für das Wort?! Ich hoffe nicht, ich hoffe auch bei mir ist irgendwo noch das „bt Euch“ enthalten…

Eines ist jedenfalls klar: Mir ist so ziemlich alles egal geworden. Auf der einen Seite ganz nett, denn die Arbeit nervt nicht mehr so doll ; -) … auf der anderen (meiner) Seite, ziemlich doof, denn das Leben ist schön, doch es interessiert mich nicht.

Aber eines hält noch, wie es immer zählte: Bindet Euch an den Moment!

Und so soll es hier weitergehen. Ich habe gerade viele Momente an denen ich mich Binden kann, auch wenn sie Grotten langweilig und gleichzeitig das wahrscheinlich größte Abenteuer sind, welches ich bisher erlebt habe.

Es kommt mir komisch vor die Extrovertiertheit von Früher auszuleben, hier und jetzt, doch irgendwie sollte ich wohl … obwohl nix zum Extrovertierten da ist ; -)

lieblos.de ist mein Lebendsdokumentationsprojekt. lieblos ist mein neues Boot. lieblos ist mein Leben? Das kann wohl sein, jedoch habe ich die Ruhe gefunden die ich so lange suchte, auf und mit der lieblos: Sie ist kleiner als die Beberich, sie ist ein Motorboot, sie ist lieblos aber unheimlich praktisch! Und ich bin unterwegs … davon werde ich berichten! Und im Winter hole ich dann die Beschreibung des Budenbaus nach … das Ding steht ja nun auch drei Jahre in meinem Garten ; -)

Die Geschichte der Lebensmittel.

Irgendwo las ich vor ein paar Wochen: „Die Leute wollen, dass ihr Fleisch & Gemüse eine Geschichte haben, sonst ist es nicht mehr exklusiv genug. Normler Supermarkt gilt als Mainstream – und wie man weiss: Mainstream ist nicht gut.“

Ich kauf ja auch gerne ausserhalb des Suptermarktes, aber muss es gleich eine Geschichte sein – brauche ich das auseinandergezwierbelte Etwas von Weinbeschreibungen a la nussiger Abgang inkl. erdiger Note und spritzigem Gedankendurst bei gleichzeitiger wahnwitziger süße ohne gleich aufdringlich zu sein? – Nee, brauch ich nicht. Ich möchte meinen Salat einfach so wie bei uns üblich vom Nachbarn holen, der einen kleinen Tisch vor seinem Zaun stehen hat. Dort liegt das jeweilige Gemüse der Jahreszeit und ich kann es Barfuss mit ein paar Cent in den Taschen holen und frisch verputzen. Scheiss auf die Geschichte des Salatkopfes – scheiss auf die Beschreibung der lehmartige Note der Marschreste und dem nussigen Zwischenbiss des widerwillig in den Kopf gerateten Wurms. Die Story des Stück Gemüse ist mir egal.

Was mir nicht egal ist, das mein wohlgeformter Bauch jeden Tag mit dem massenhaft produzierten, über die halbe bis doppelte Welt transportierten Zeugs vollgestopft wird.

Fuschstübchen: Schwarze Tage

Die nächsten Schritte waren wie Kaffe: Schwarz, heiss und lecker … ähh ne, nich lecker, sondern eher Kle(b)kram : )

Der untere Teil des Fuschstübchens soll mit einer sog. Schwarzen Wanne abgedichtet werden. Und das nicht nur bezüglich Wasser von aussen, sondern auch Feuchtigkeit von innen. Aus diesem Grund sollen beide Seiten der Schalungssteine und auch die Bodenplatte mit Bitumenbahnen versiegelt werden.

Von aussen schwarz: Bitumenvoranstrich.

Dafür muss zuerst ein Bitumenvoranstrich drauf. Man kann sich ja drüber streiten ob man beim Streichen eines Unterwasseranstrichs aussehen muss, wie ich es immer tue. Doch bei einer solchen Arbeit hier an den Steinen sollte EIGENTLICH mehr Farbe an die Steine kommen als auf mich. Tja, ich demaskiere auch diese Annahme: Einen Liter für die Steine und Zwei für mich : – )

Aussen selbstklebende Bitumenbahn verlegt. Wichtig: Immer schön anrollen.

Nach Tagen schwarzer Beine – weil ich muss ja kurze Hose tragen : ) – fand ich mein Mittelchen: Orangenöl. Damit kriegt man entspannt Bitumen von der Haut. Leider merkte ich das erst nachdem mich min Froo bat den schwarzen Fleck von meiner Nase zu entfernen. Naja, da nutze ich noch ein Messer, … und so sieht die Nase jetzt auch aus. Fleck ist nicht mehr schwarz, sondern Rot vom Blut.

Komplett Schwarz, nicht nur ich.

Nach dem Voranstrich aussen selbstklebende Bitumenbahnen verlegt. Man ist das backig! Zwei oder Dreimal war es kur davor, das mich der Meister aus ner Bitumenbahn rausschneiden musste. Denn irgendwie schaffte ich es immer wieder mit einem Körperteil zwischen Bahn und Schalungssteinen zu sein und kam nicht wieder los von der Bahn. Man muss sagen: Das klebt echt gut :-)

Regenwürmer heissen wohl Regenwürmer, weil sie mit dem Regen vom Himmel fallen. Über 40 Stück waren nach einer Nacht Regen im „Schwimmbad“.

In den nächsten Schritten kamen dann Voranstrich für innen und eben Bitumenbahnen für dort dran. Natürlich nicht ohne Regenguss zwischendurch, so dass ich mein Schwimmbad erstmal 2,5h trockenlegen musste. Klar haben wir dran Gedacht ein Abflussrohr für den Fall einzubauen, dennoch bringt das erst was, wenn wirklich VIEL Wasser drin ist. Und ein knapper Kubikmeter auf 40qm ist halt nicht sehr viel in der Höhe.

Einmal trockenlegen bitte.

Also musste ich viel mit Besen und auch Nassauger arbeiten. Pünktlich zu den Bitumenarbeiten und dem nächsten Regen hatte ich die Bodenplatte trocken gelegt – grrrr – teilweise wollten wir schon abbrechen, jedoch wurde es dann etwas weniger und ich hab mit dem Nasssauger direkt vorm verschweissen noch mal trocken gesaugt : – )

Der Meister spielt mit dem Feuer.

Ich gloob ja, die Werkstatt wurde nun in der Bauphase mehr gefegt, gesaugt und gewischt als sie es je im Betrieb stattfinden wird : )

Bodenplatte mit 3,5mm Bitumenbahnen fertig verschweisst.

Da bei dem nassen Wetter die Selbsklebebahnen für die Innenseite der Schalungssteine nicht gut kleben, haben wir den Teil abgebrochen und die Fugen am Rand erstmal mit Brunnenschaum gedichtet. Wir wollen vermeiden, das da Wasser zwischen Schalungsstein und Bodenplattenbitumenbahn rinnt.

War auch notwendig. Zur Zeit sieht es nämlich gerade so aus:

Lieber Schwimmbad anstatt Holzwerkstatt?

Fuschstübchen: Platz für Material

Ich erwähnte ja das Ding mit dem Plan und was man später bekommt. Das Projekt ist eben nicht fertig, wenn man den Plan abgeschlossen hat – irgendetwas läuft anders. Z.B wird Material falsch oder zur falschen Zeit geliefert. Da kann man planen was man will. Ein wenig Dynamik ist normal und so gehört es auch dazu, das man Material manchmal zwischenlagern muss.

Plötzlich steht der Balkontürlieferant vor der Tür und Bitumenbahnen gab es auch plötzlich :)

Bei nem Paket Schrauben ist das ja nicht so wild, bei einem Projekt wie dem Fuschstübchen kann das aber teilweise etwas mehr werden – dennoch: besser zu früh als zu spät, … die Holzlieferung ziert sich ja noch etwas : (

Plötzlich Kiess.

Der Kiess zierte sich dagegen nicht. Ich war ja irgendwie drauf vorbereitet – eben weil ich ja immer nervös bin. Drum hatte ich auch kurz nach der Bestellung der Kiessladung eine Abladestelle vorbereitet. Doch war ich echt geistig nicht drauf vorbereitet, dass das Zeug so schnell kommt.

Datt muss da irgendwann mit Schubkarre alles wieder weg, …puh.

Zack, haste 6,5to Kiess vor der Haustür … und auf der Strasse : )

Fuschstübchen: Schalungssteine

Endlich geht es in die Höhe! Zwei reihen Schalungssteine sollen auf die Bodenplatte / Fundament und darauf wird es den Holzaufbau geben. Die Bodenplatte steht ja etwas unter Rasenkannte und die Steine sind einfach besser unter der Erde als Holz.

Eineinhalb Paletten Schalungssteine a 50x20x11,5cm. Die sollten eigentlich 25cm hoch sein, sind sie aber nicht. Is wieder so ne Sache, die ich gelernt habe: Du kannst schon nen Plan machen, aber Du kriegst, was Du am Ende kriegst : )

Material für den Meister bereitgestellt.

Macht nix, auch 40cm reichen aus dem Erdreich und drum wird der Holzaufbau einfach 10cm mehr. Wer hatte eigentlich die Idee in der Holzkriese nen Holzgartenhaus zu bauen? Bitte in mein Büro : – )

Der Meister Mauert. Für mich bleiben „Zulieferungsleistungen“ : )

Der Meister, der gar kein Meister in Betonbau ist, meinte das dauert etwas Länger mit dem Mauern. Die erste Reihe wird auf die Bodenplatte / Fundament richtig gemauert, die zweite Reihe nur draufgestellt und dann wird das Ganze mit Beton ausgefüllt. Wir brauchten aber nur knapp fünf Stunden um die Steine zu stellen und schon etwas auszufüllen. Das ging so ziemlich Ratzfatz.

Natürlich gab es auch etwas Fuscherei. Beim Zuschneiden der Steine für die Ecken versaute ich zwei Stück. Die Dinger sind echt Bruchempfindlich. Immer schön vorsichtig sein! Am Ende konnten aber auch die Bruchsteine gut verwendet werden. Der Rest fand sich später in unserer Schuttpflanzecke wieder. Da kommt immer hin, was irgendwie irgendwo hin muss. Da rankt sich der Efeu und andere Pflanzen, da rottet das Holz vor sich her und macht das Ganze somit zur grössten Insektenhotelanlage der Stadt : )

Nicht vergessen: Bewehrung in jede Steinreihe.

Das restliche Auffüllen der Schalungssteine kam etwas später. Die Planung war Fertigbeton aus dem Werk hier in der Nähe zu holen, aber wir hatten noch Zementsäcke von einem anderen Projekt und so mischten wir kurzerhand selber an. So ungefähr ein Dreiviertelkubikmeter versank in den Schalungssteinen. Wichtig dabei: Schön mit nem Spaten oder anderem Werkzeug verdichten / rödeln, so das der Beton auch überall hinläuft. Insbesondere bei den diesen dünnen Steinen, die nur einen ca. 6cm breiten Spalt zum füllen haben ist das wichtig.

Beim Auffüllen, man sieht, der Beton sackt etwas nach. Türen kommen auf Höhe der ersten Schalungssteinreihe, drum teilweise nur eine Reihe hoch.

Am Ende wurden die Steine noch mit einem Brett und Beton „abgezogen“. So hatten wir eine schöne Oberfläche um im nächsten Schritt Bitumenbahnen zu verlegen / verkleben.

Fertig „abgezogen“, stolz wie bolle: Es geht nach oben!

Wir hatten ein kleinwenig zu viel Beton angemischt. Da er irgenwo hin musste baute ich kurzerhand einen Betonkübel. Einfach zwei Kunsstofftöpfe ineinander, dazwischen beton einfüllen und den kleineren Topf innen ordentlich beschweren. Ansonsten schwimmt der nämlich auf im Beton.

Betonkübel mit harter Kante : )

Nach einem Tag ausschalen und fertig is. Man sieht, der Beton war wirklich nicht viel. Für eine glatte Kübelkante konnte ich nicht genug zusammenkratzen. Is aber egal, das Ding is besser als irgend ein hart gewordenes Betonhäufchen. :)