Still sitzen, ist nix für mich. [1/X]

Und darum sollte es dieses Jahr wieder mit der lieblos los gehen! Nur leider verzögerte sich das immer wieder … die Scheidung ist schuld : -( Termine, Termine und noch Mals Termine – und meine Art damit umzugehen ; -)

Naja, im Juli fühlte ich mich dann soweit, auch wenn Mamas Geburtstag Ende des Monats anlag – ich fuhr los! Diesmal mit Fahrrad und Boot! Sehr gut!

Es war natürlich wie immer: Denise und Axel brachten mich zum Boot und schienen mich hinausfahren sehen zu wollen, ich fertige sie aber ab und legte alleine ab – naja: fast! Motorbatterie alle : -( Und soweit tiefenentladen das sie hinüber war … naja ich baute meine Verbraucherbatterie mit dran und dann ging es mit einem „ich hab nur eine Batterie-Schlechtem Gewissen“ los!

Die erste Station war Brunsbüttel, dort wo man immer mit der Fähre über die Elbe übersetzt wollte ich schon lange hin – spätestens als ich mit Sarah mal im Marinemuseum dort war und den Alten Hafen kennengelernt hatte.

Das Schützenfest mit rechts liegendem Steg. Das war tatsächlich genau am Ende des Steges!

Ich lief den Hafen bei fast Ebbe an und entdeckte erst den langen Steg dort, scheinbar der neue „Hafen“, aber der passte mir nicht da es doch etwas laut dort schien, war gerade Schützenfest und so wagte ich mich weiter rein in den Alten Hafen. Ich habe mir ja angewöhnt mit der lieblos immer bis zum Ende zu fahren – irgend ne Ecke gibt es bestimmt ; -) aber in diesem Hafen verlies mich im letzten Drittel die Lust, ich hatte sowieso nix an Wasser mehr unterm Kiel und drehte um.

Brunsbüttel Alter Hafen.

Ich sah einen Mann an seinem Plattbodenschiff basteln und fragte mal: „Klar, kannst hier überall festmachen, kommst halt nur bei Flut raus, fällt hier alles flach“ bekam ich zu hören! Ok, wieder ne Runde auf engstem Raum gedreht, denn viel Wasser hatte ich wirklich nicht und ein paar Meter hinter dem Plattbodenschiff festgemacht. An dem einzigen „Schwimmsteg“-Konstrukt ; -) War zwar zu klein für mich und etwas Abenteuerlich aber passte schon.

Als ich fest war merkte ich schon das die lieblos Festsitz – gerade rechtzeitig!

Es gab hier weder Strom noch Toilette aber dafür war es kostenlos und super schön, ich lag ca 5m neben dem Museumsschiff und das Schützenfest hörte man nur zu beginn, in der nacht war es komplett ruhig und romantisch dort! Als ob ich das brauchen kann, diese Romantik! Aber egal, es war schön da in der Nacht zu spazieren und die Kühe am Wasser trinken zu beobachten.

Schnuckeliger Platz in völliger Ruhe.

Am nächsten Tag ging es bei auflaufendem Wasser weiter. Ich wollte bis Stade, aber nicht in die Stadt, denn da war ich schon letztes Jahr, sondern in einen der Vereine, die dort an der Schwenge liegen. Gesagt getan, Hin, angelegt, geschlafen und wieder weg ; -)

Liegeplatz an der Schwenge.

Danach wollte ich bis Hamburg kommen und bis dahin das auflaufende Wasser nutzen, was mir auch gelang. In Hamburg wollte ich dann eine neue Batterie besorgen, was auch klappte ;-) Insgesamt lag ich ein paar Tage im Cityhaven und genoss die guten Versorgungsmöglichkeiten! Ok, ne Wassertankstelle mit Sprit gab es auch nicht, aber ich konnte den Spritz per Handwagen von der nahegelegenen Autotankstelle besorgen. Nur die batterie war natürlich in 10km Entfernung, was das erste mal das Rad zum Einsatz kamen liess. Seid ihr schon mal mit ner Autobatterie in der hinteren Gepäcktasche 10km durch die Stadt geradelt? Auf meinem Fahrrad eine etwas wackelige Angelegenheit ; -)

In Hamburg ist ganz schön was los! Ein guter Beweis das auch AIS perfekt funktioniert ; -)

Die Fahrt von Hamburg verzögerte sich nicht nur wegen der Batterie, auch musste ich einen Tag nach Stuttgart für eine Angebotspräsentation. Passte perfekt, denn von HH fährt man doch etwas besser als von Bremerhaven!

Hamburger City Hafen.

Insgesamt sehr schön, aber viel zu viele Menschen dort! Auch ist es im Cityhaven ganz schön wackelig, er besteht nur aus Schwimmstegen und so hat der Schwell – von Wem auch immer! – freien Zugang zu allen Plätzen ; -) Mein Fahrrad konnte jedenfalls nicht lange auf dem Steg stehen und viel irgendwann immer um, die lieblos ruckte an den Leinen und so war ich froh als ich Hamburg nach 5 Tagen wieder verlassen durfte ; -)

Elbphillamonie in rot. Für die, die das Ding mögen ; -)

Ich machte mich auf nach Geesthacht, die Schleuse von der ich schon viel gehört hatte – von Kollegen – und die so riesig sein soll!

Bis dahin gab ich nach dem Hafengebiet von Hamburg Gas und landete somit am Mittag des ersten Tages nach Hamburg an der Schleuse. Dort war der erste Test für mein umgetuschten AIS-Funk-Splitter: Geht er nun? Ich funkte die Schleuse auf Kanal 22 an, wie es meine App anzeigte, doch es blieb still. Naja dachte ich, also doch wieder kaputt, ggf bin ich auch doof, wer weiss das schon. Also kurzerhand die Telefonnummer rausgesucht und angerufen. Kontakt! Sehr gut! Ich solle man herkommen und dann die Berufsschifffahrt abwarten … und dann ganz normal. Ich fragte nochmal ob sie mich ggf gehört haben als ich versuchte zu Funkten? Aber er wiegelte ab, verriet mir aber auch das sie seit ein paar Jahren auf Kanal 2 hören! Ich versuch das gleich nochmal auf Kanal 2 wenn sie erlauben. Gesagt getan und sofort eine Antwort erhalten, funktioniert also alles wie es soll!

Während ich dort vor der Schleuse wartete sammelten sich 3 weitere Boote dort, einer dümpelte desinteressiert herum – so, wie ich und der letzte fuhr direkt auf dem Zweiten zu, son dicker Pott um die 45-50 Fuss der mir auch schon unangenehm aufgefallen war , und meckerte ihn an das er … keine Ahnung, so richtig hab ich nichts verstanden, aber es sah nach „ZuVielWelle – keine Rücksicht Gequatsche“ aus, ganz genau das was mir auch aufgefallen war ; -)

Schöner Hafen auf der Schleuseninsel.

Wir mussten dort noch auf ein Berufsschiff warten, dieser fuhr als Zweiter ein und dann durften wir – Naja, ganz normal halt, und ist die Schleuse Gross? Naja ganz normal halt ; -) Es ist keine kleine Sportschleuse, aber besonders gross würde ich sie jetzt auch nicht nennen, zwei Berufsschiffe und 4 Sportboote gingen bequem hinein! Das beste an der Schleuse?! Nach Ausfahrt befindet sich der nächste Hafen direkt auf der Schleuseninsel. Ok, man muss nen Stück in nem Seitenarm zurück fahren, aber dort liegt ein völlig chilliger, kleiner Hafen – mitten in der Natur!

Schöner Platz am Hafen.

Kein Boot – Dann eben zu Fuss!

Tja, wenn kein Boot da ist, dann gehe ich halt zu Fuss! So passiert im November: Meine Nichte ist gerade auf Spiekeroog und da es gerade kalt und auf dem Fahrrad unangenehm ist … und da ich es vom letzten Jahr nun gewohnt war, dachte ich es wäre ne gute Idee mal etwas weiter Spazier zu gehen.

Also Komoot angeschmissen, Spiekeroog eingegeben und ne 5 Tagestour geplant. Über die Weser und dann immer am Deich lang … quasi, dann auf die Fähre und ankommen …

So ging ich dann am 8. November 2024 los. Erstmal zu Dirk, dort sollte der erste Abschnitt enden. Immer auf dem Deich lang … man kann sagen, es war sehr grün ; -)

Auf dem Weg kam ich am Morgensternmuseum vorbei, dort wo Papa jede Woche fleissig mit seinen Kumpanen werkelt. Danach ging es durch den Hafen zu Dirk. Insgesamt knapp 25km. Danach musste ich noch in die nähe des Hauptbahnhofes, den Mietvertrag für eine neue Wohnung unterschreiben. So kamen noch mal kanppe 5km dazu. Genug für einen Tag ; -)

Wie immer begann der nächste Tag früh in dieser Zeit … ich wusste nicht wann die Fähre fährt – egal. Gemütlich hin und nur ca 20 Minuten warten, dann fuhr sie um 9 Uhr. Das einzige Auto welches auf die Fähre wartete fuhr nicht mit. Der Fahrer schlief so schön ; -)

Auf der anderen Seite ging es grün weiter, durch Wiesen, vorbei an Kühen und Schafen! Menschen sah ich nicht wirklich …

Nach ca. 30 km erreichte ich die Schlafmöglichkeit für heute. Etwas verwirrend, sah ich zu erst nen Schild welches auf meine ausgesuchte Unterkunft hinweiste, nahm ich das Haus, welches ca 100 Meter vom Schild entfernt stand … tja falsche Annahme! Denke niemals das Meterangaben auf Schildern der Tatsache entsprechend. Ich wuselte etwas, fand niemanden, telefonierte dann mit meiner Unterkunft … und es war noch 500m weiter! Am Ende war ich from Angekommen zu sein. Aber es war erst Nachmittags, so war noch viel vom Tag übrig und an meinem Gewissen nagte es nicht weit genug gelaufen zu sein …

Das Zimmer war Klein, aber völlig ok, das Badezimmer war für alle auf dem Flur – aber ich war der Einzige ; -) Tatsächlich bekam ich unten im Cafe noch etwas zu Essen: Schwarzbrot mit Matjes! Total lecker, jedoch eher wenig … doch ich hätte es noch mehr geniessen sollen, so viel gab es nicht zu Essen auf der Tour!

Es ging früh zu Bett und stand früh wieder auf … in der Nacht waren die Schafe ruhig und ich konnte in Ruhe schlafen.

Während ich am 9. November ja noch ein bisschen Querfeldein gegangen bin (nicht immer am Deich), so ging es nun fast den ganzen Tag um den Jadebusen auf/am Deich. Es war auch am dritten Tag schön ruhig, es gab zwar ein paar mehr Menschen, aber noch viel mehr Schafe!

Ok und Ziegen, die genauso auf einem Strohberg sassen wie die Kühe ;-) .. es war halt doch schon relativ kalt so auf ner Wiese …

Es war Sonntag … und gegen 9 Erreichte ich den Hafen von Varel – dort wo ich im Sommer für den Geburtstag von Mama angelandet war. Ich suchte etwas zu Essen, denn ich war schon sehr hungrig nach dem kagen Abendmahl und ich fand etwas. Ein Laden hat am Sonntag Frühstücksbuffet! Aber erst in 15 Minuten! Egal, ich ging rein und fragte ob ich mich schon hinsetzen kann, denn es war echt kalt! Die Bedienung war sehr lieb und brachte sofort Kaffe und bot mir auch das Buffet an. Ich wartete noch bis andere da waren , schlürfte den warmen Kaffe und begann dann mit der Schlemmerei!

Am Abend genoss ich die Fitnessanzeige meines Smartphones ; -) die letzten drei Tage sahen gut aus, doch auch die Tage zuvor waren nicht schlecht *grins*

Man sieht Links die Ringe (sollte jedem etwas sagen), Roter Pfeil nach rechts sind die verbrannten Kilokalorien an dem Tag, dann die Minuten Gehen und dann ein Äquivalent zur überbrückten Höhen in Stockwerken. Man sieht der zweite Tag war der längste bisher.

Am vorletzten Tag ging es wieder etwas weiter …der Sonntag war quasi ein Ruhetag : -) Zu erst (oder sher bald am Vormittag) ging ich durch Fedderwarden, nicht spannend aber das kannte ich ; -) … dann kam ich nach Hooksiel, wo ich ca 4 Wochen vorher mit Bengi und Nicole aufm Krabbenfest war. Natürlich damals mit dem Auto, jetzt war ich zu Fuss dort! Ich stand am Hafen und schrieb Bengi eine Nachricht:

Ich sendete Ihm obiges Foto und frage ob er sich noch erinnern kann?!

Er antwortete: Jupp, bist Du mit dem Boot dort? Dann von mir: Ne, zu Fuss : -)

Bin auf dem weg nach Spiekeroog

Ah, viel Spass

Das diese Kommunikation zu einem Missverständnis führt hätte ich nicht gedacht, war aber so. Erst Wochen später als wir uns mal wieder Unterhielten erwähnte Bengi, das er das für ne eher pampige Ansage von mir hielt – Tja wie soll Bengi auch wissen das ich nun seit einem Jahr schon „Zu Fuss gehe“ … immer aufpassen, dein Gegenüber kennt nie den Kontext! Oder weiss zumindest nie so über den Kontext bescheid, wie Du es Dir gerade vorstellst!

Dieser Tag endete in der Alten Schule .. und ich war echt froh als ich sie sah! Ich hatte schon länger keinen Bock mehr zu gehen … und wie sich herausstellte, nix zu Essen dort, kein Restaurant dort: Das Abendessen waren dann zwei kleine Tüten Gemüsechips … wie ekelig ; -)

Dann folge der letzte Walk, hungrig machte ich mich auf den Weg … es ging 200m über die Strasse und dann nur noch am Deich lang. Schafe, Schafe, Schafe!

Aber auch diesen Tag bekam ich rum – und das mit mehr Ruhe und Zufriedenheit als Verdruss. Wie alle Tage!

Und so kam ich vergnügt in Neuharlinger Siel an und musste nur sehr viel Zeit herumbekommen bis die Fahre fuhr! Ich verbrachte die Zeit mit einem Spaziergang durch den Hafen (ich glaube es waren zwei Runden) und fand auch (etwas ab vom Hafen) einen Supermarkt in dem ich mich gleich mal mit Nahrungsmittel eindeckte! Zwischendurch schaute ich einen Film im Wartegebäude, welches ganz schnuckelig und gemütlich war und verspeiste dort ein paar Backwaren vom Bäcker. Bei der zweiten Tour entdeckte ich an einem Anleger ein kleines Schiff was dort festmachte und fragte: „Kann ich mit Ihnen mit dem nächsten Boot rüber nach Spiekeroog?“ In typisch gelassenem Ton sagte der Typ „Dafür sind wir da.“

Und so fuhr ich mit dem nächsten Wassertaxi nach Spiegeroog. Etwas grösser als die Lieblos, aber gleiche Art. War schon Dunkel aber schön schnell und sicherlich 1000x besser als die richtige Fähre. Klar ich musste das Ding bezahlen und die gekaufte Fährkarte war Altpapier … aber egal, ich wahr früher am Hotel auf Spiekeroog!

War ein bisschen ungewohnt, einen Aausgewachsenen Baum vor der Eingangstor vorzufinden, aber es ging … rein übrigens besser als raus, aber als war schnuckelig, das Zimmer war schön und ich war zu Fuss auf Spiekeroog, was sich sehr befreiend anfühlte.

So verbrachte ich drei Tage auf Spiekeroog. Teile davon mit meiner Nichte!

lieblos – Fazit?!

Perfektes Boot! Aber bei aller Perfektion, es ist nur ein Boot, ein kleines, leichtes Boot und so mag ich ein schwereres Schiff haben!

Für Flussfahrt Ideal! Aber ich treibe mich manchmal auch an der See rum und dafür ist es zu leicht, selbst kleine Wellen haben einen großen Einfluss auf das Boot.

Ich träume von einer Sargo oder etwas was vielleicht eher in mein Budget passt: Eine ACM, irgendwie bleibe ich den franzosen treu. ACM ist auch aus Frankreich und die bauen bis so 30 Fuss und in Diesel ; -)

Das ist das zweite: Die lieblos läuft mit benzin, ist einfach eine Lauferei, da auch nicht so viel in den Tank passt. Auf den Flüssen ist das ok, weil überall Tankstellen (an Land) sind. An der See ist das etwas anders, da kann es auch mal ein paar Häfen ohne Landtankstelle geben – dafür gibt es zumindest auf der Ostsee ausreichend Seetankstellen, aber mit Diesel eben auch mehr als mit Benzin. Außerdem stört mich, das die Dieselheizung mit Diesel betrieben wird, wie der Name schon sagt. Und Beides ist einfach doof ; -)

Aber neben diesen beiden Punkten. Ein perfektes Vorbewegungsmittel auf dem Wasser., man muss halt nur nach passendem Wetter schauen!

Als drittes könnte man sagen: kein Stauraum. Ich kam damit zurecht / hab mich damit abgefunden, jedoch ein bisschen mehr wäre schon schön. Wenn man alleine ist finden sich auch auf der lieblos Plätzchen …

Die Tour ging weiter! Nu ist aber Herbst …

… und somit vorbei, aber nur für dieses Jahr! Denn eines ist klar: Die entspannteste Zeit meines Lebens! 8 Monate an der See und manchmal auch auf der See … und am Ende auf dem See, dem Ostsee ; -)

Von der Tour war ich zurück zu hause, aber es war noch nicht Herbst … was passiert also mit dem Sven!? Es kribbelt im Hintern, oder wo auch immer – ich musste wieder los. Schon die Tage zu hause waren komisch, nicht nur weil Sarah nun gegenüber wohnt und der Ko0ntakt unausweichlich ist – und tja, es auch ein bisschen komisch ist so mitten im Trennen. So verzog ich mich immer wieder aufs Boot zurück.

Insgesamt geht es mir dort besser. Die Ansprüche sind viel geringer und ich bin einfach glücklich, das ich mir das erlauben kann, auch wenn es tot-langweilig an Bord ist … noch langweiliger als auf der Beberich, denn ich fahre ja nicht mehr den ganzen Tag ; -)

Also irgendwann wieder ruff, und egal ob es sich lohnt oder nicht – es lohnt sich auf jeden Fall, immer wieder! Nachdem ich die Maritime Woche ziemlich flexibel (einfach mal innen anderen Hafen fahren, auch wenn nur für ein paar Stunden oder für eine Nacht. Hätte ich mit der Beberich nie gemacht!) auf dem Boot verbrachte ging es nach Neuhaus an der Oste (da wollte ich unbedingt hin, da ich dies Papa und Mama versprochen hatte!). Dort gab es dann die versprochene Oste Tour mit Mama und Papa. Ein ganz toller Tag!

Das ist eines der Dinge die mich echt erfreut an der lieblos. Ich kann sowas (die Ostetour) mit Papa und Mama machen, beide nicht mehr so Wasser Affin ; -) Aber in so einem Fluss geht es dann, auch mit Papa der nicht ganz mehr so Fit auf den beinen ist klappt es sehr gut mit Auf- und Absteigen.

Danach ging es in den Nord Ostsee Kanal und ab in die Ostsee nach Dänemark.

Dort in meinem Lieblingshafen angekommen war es noch Wettertechnisch wunderschön. Die Langeweile Vermeidungstaktik ging auch hier auf: Ich lief viel mit den Füssen und fand zu meiner Überraschung gleich neue Freunde! Eine Katze (ich glaube es war ein Kater) ließ sich schnell mit Leckerlies beeinflussen so das auch die Hündin im Hafen eifersüchtig wurde und brav einmal bellend vor dem Boot saß um sich ein Leckerli abzuholen ; -)

Die Katze brachte mir am Zeiten Abend… nach ihrem Landgang sogar ne Maus mit, als Dankeschön. Sie lebte noch, flutschte Ihr aus dem Mund und verbrachte so ein paar Tage auf der Lieblos. Ich glaube unter den Socken ; -)

Dann fand ich sie und setze sie in Arosund wieder aus, und verabschiedete sie mit dem Worten „Musst Dir ne neue Familie suchen, macht aber nix, ist hier die selbe Sprache! lass Dich nur nicht wieder erwischen“. Insgesamt schöne drei tage mit dem Kater. Kuscheln, gemeinsam schlafen und nicht so anhänglich … aber irgendwie doch ; -)

Die Zeit verging wie im Flug, selbst bei der Langeweile. Ein paar Tage später fand ich mich auf Samsö und Sejleroe wieder, danach Roskilde (was ein Fjord!) und Kopenhagen wieder und machte dann noch schneller nach Kiel als zu Beginn der Tour! Das Ding (die lieblos) ist zwar nicht Seefest, aber Flexibel wie die Sau!

Insgesamt war es natürlich sehr leer, aber ich denke es gab noch die schönsten Tage des Jahres! Zum Schwimmen kam ich zwar nicht mehr aber oben – ohne Rumlaufen war noch drin!

Auf dem Rückweg dann ein Stop in Kiel, an der Blücherbrücke: Zu erst traf ich Olaf bei der Arbeit ; -) Er stand auf einem Gerüst am blauen Gebäude wo ich ja vorbei musste. Er erkannte mich auf dem „Yogurtbecher“ natürlich erst nicht … naja, ich legte an und war erstmal ziemlich alleine dort. Die Brücke stand voll mit Fressbuden und es war so wie gedacht: Viele Buden aber keiner mehr hier.

Weit gefehlt, ca. 15 Minuten traf ich Nina und Jörg (die alten Beberichnachbarn) und wir kamen ins Schnacken … ab da lief alles, wie es immer an der Blücherbrücke läuft. Die Dinge überschlugen sich. Kaum im Gespräch kam Olaf und sagte, morgen wäre dann Grillen, 18 Uhr. Dann tauchte der Kommodere von TSK (Stephan) auf und sagte, Kai würde hinten auf einem Boot abschied feiern (das dritte Mal ;-) und so landete ich am Abend noch dort bei Jörg auf seinem Boot und saß dort lange mit Ihm und Kai. Den nächsten Tag dann Grillen, auch wenn ich mit Yvonne verabredet war … aber die konnte damit üm und hatte auch schon damit gerechnet. Nachts und auch tagsüber – eigentlich immer war es wackelig an Bord. Ich weiss gar nicht wie ich das hier so viele Jahre ausgehalten habe … hmmm … auf Grund der Frauen?! Wer weiss das schon.

Den nächsten Tag gab es dann etwas mehr Unruhe … irgendwann während eines Meetings „Klopfte“ das Nachbarboot an – es hatte sich losgeruckelt. Beide Vorleinen waren ab und so trieb es im Hafen unten den Steg. Ich tat einiges um das Boot vorne wieder notdürftig festzumachen (war den Vormittag beschäftigt) bekommen und schaffte es auch.

Blücherbrücke eben.

Am Ende landete ich dann wieder in Neuhaus an der Oste und erwischte dort tatsächlich noch einen Platz in der Halle für den Winter. Tja, drum…. vorbei. Für die lieblos und mich ist nun die Zeit ohne Boot angebrochen und dauert bis in die Ewigkeit. Bis Februar oder März, aber länger nicht!

Die Tour ist zu Ende: Fine, Ende, the End!

Jau, ich habe es geschafft, ich bin wieder zu hause und mähe die nächsten Wochen Rasen ; -)

Ich habe es tatsächlich über die ostfriesischen Inseln und Varel nach hause, nach Bremerhaven geschafft. Nicht einfach hatte ich gedacht … und war es auch, aber nicht weil Wind und Wetter so mies waren wie befürchtet. Es war teilweise kein Wasser zum Fahren da ; -)

Es ist klar, da hinter (südlich) den Inseln ist Watt. Das da aber tatsächlich so wenig Wasser vorherrscht ist schon verwunderlich … da bin /wäre /würde ich nie mit der Beberich fahren /gefahren sein. Da würde ich ja vor Nervosität sterben ; -)

Mit der lieblos war das kein Thema, die hat noch 0,8m. Tiefgang und ich kann auch noch bei 0,4m Fahren (einfach den Aussenborder nen bisschen Hoch). Tatsächlich hatte ich in einem Hafen und an einem Priggenweg zu wenig Wasser … da kann man sagen, ich kam nicht durch …. was ich aber doch schaffte.

Beim Hafen in Spiekeroog kam ich bei ziemlich Ebbe an und das Boot bliebt genau an dem Liegeplatz stehen, wo ich hin wollte, genau zur rechten Zeit. Bei dem Priggenweg von Horumer Siel nach Bremerhaven (Hoher Weg!) war noch nicht genug Wasser aufgelaufen und für ein kurzes Stück hatte ich weniger als 40 cm Wasser. Ich kam durch, aber das war ne Schlammschlacht ; -) … Hinten auf der Aussenborderplattform war so viel Watt und auch Muscheln, das ich nen Laden aufmachen konnte ; -) Im Nachhinein verstehe ich die Schiffe / Boote die vor dem Priggenweg auf Wasser warteten …

Egal, ich bin durchgekommen und die lieblos hat sich als Perfektes Boot für die Tour herausgestellt. Es war einfach zu handeln und sie kam zügig vorwärts und hatte dazu wenig Tiefgang.

Nun bin ich zu hause. Was soll ich hier? – Rasen mähen ; -)

Nach Holland kommt Emden!

[Disclaimer]
Die Tour war nicht schlimm! Der Herr D aus B meinte das klingt so, isses aber nicht. War sicherlich nicht die ruhigste Tour aber alles ok ; -)
[/Disclaimer]

Tja, wie schon geschrieben, der Motorsegler ermutigte mich die direkte Überfahrt nach Emden zu wählen.

Die Wettervorhersage für Sonntag war mäßig und am Samstag rollte ein Sturm an, zwar ein kurzer aber ordentlich ; -) Ich war mir die letzten Tage nicht sicher ob man bei 4 Windstärken, Südwest die Fahrt wagen kann. Ich hatte einfach zu viel Zeit dort verbracht, wo Wetter keine Rolle spielte ; -) … und ich hatte sowas … wie Respekt ; -)

Es ist einfach etwas anderes mit der lieblos, dem kleinen Stück Treibholz an der Küste zu fahren oder mit der Beberich einen Törn zu starten ; -) Und ich habe noch keine Erfahrung … oder besser gesagt, doch ich hatte schon Erfahrung aus dem Februar ; -) Und das bewog mich die letzten tage dazu, die Überfahrt Sonntagabend zu machen.

Naja nun kam alles anders, und wie gut das ich schonmal einen Blick auf die Karte getätigt hatte um das vom Motorsegler gesprochene abgleichen zu können. Und er hatte recht, der Wind stand gut (vielleicht waren es 3 Bf) und die Tiede lief noch auf, also perfekt!

Wir fuhren aus der Schleuse in den Riesen Aussenhafen, riesig in der Länge .. ein Riesen Wellenbrecher lag vor der Ausfahrt und die führe in östlicher Richtung vielleicht 1-2km. Ich spürte den Seewind aufkommen und genoss den Geruch, merkte Zeitgleich wie mich die Entspannung überfiel als wir aus der Hafenausfahrt Richtung Emden aufbrachen: Wasser. Meer!

Die Küstenlinien verschwanden und wir waren auf diesem kleinen Stück Wasser, was zum Üben aber gross genug war.

Da ich ja dauerhaft mit meiner Mama verbunden bin ; -) Gab es natürlich Ängste von Ihr zu verspüren, ich versuchte Sie auf dem laufenden zu halten und chattete die ganze Zeit, machte Fotos und beruhigte Sie.

Ich dachte immer, solange ich noch Chatten kann und Fotos machen … kann das alles nicht so wild sein, war es auch nicht. Man merkte zwar glasklar, das der Wind zunahm. Je mehr wir uns Emden näherten, desto eher bekam ich die Welle von Südwest zu spüren. Insgesamt aber alles verkraftbar, ich hatte die ganze Zeit beide Seitenfenster auf und bin trocken geblieben ; – )

In Emden angekommen war die Schleuse natürlich zu, in zwei Stunden könnten sie Öffnen, ich solle solange an den Wartesteg. Der befand sich ziemlich weit zurück in der Einfahrt des Hafens. Der bekackteste Platz in meinem Leben! Ich erinnerte mich sofort an Mallorca, wo uns mal die Achterklampe mit nem Stück Deck weggerissen war : (.

Und so hielt Ich es dann auch nicht lange dort aus und legte wieder ab ; -) Trieb mich dann ne gute Stunde im Aussenhafen rum … und ein paar Minuten später tat es auch der Motorsegler, dem war es auch zu doof dort ; -)

Ne halbe Stunden früher als Erwartet ging es dann in die Schleuse, der Motorsegler, ich und zwei ganz kleine Sportboote, ein paar junge Männer (auf jedem Boot zwei) die nen Wochenendtripp machten.

Im Hafen fuhr ich Richtung alten Binnen Hafen , wurde aber von einer Eisenbahnbrücke gestoppt. Die beiden Sportboote passten unten drunter und der Motorsegler war schon in einen weiter vorne liegenden Hafen abgebogen … Häfen in Häfen ist auch etwas sonderbar, aber so ist es nun mal mit Sportbooten ;-)

Ich fand einen kleinen Wartesteg und meldete mich dort per Telefon an, das klappte gut und ich hatte nun 4 Stunden Zeit. Ich wanderte per Pedes zum Hafen in dem ich anlegen wollte und schaute mich um, fand einen Liegeplatz aber keinen Hafenmeister oder Hafenbüro , das sah schon wieder so verdammt komisch deutsch aus, es war Wochenende und keiner Erreichbar und sowieso scheinbar alles Dauerlieger … aber ich sah den Platz, guckte mir noch nen Ersatzplatz aus, falls nachher doch wer auftaucht und wanderte wieder heim zum Boot.

Dort schmiss ich erstmal den Grill an, was nicht ganz einfach bei dem Wind war, aber egal, Fleisch fertig, hupe, die Brück geht auf! Was das .. hmm vielleicht den Mann am Telefon falsch verstanden, egal … zwei Stunden eher ist ja auch schön. Ich legte ziemlich kurzfristig ab und fuhr in den Binnenhafen, mit zwei Stück Fleisch auf dem Grill ; -) Das Ablegen war schon nicht mehr ganz einfach durch den Wind und natürlich kam auch direkt ein Sportboot aus dem Binnenhafen, die offene Brücke nutzend an mir vorbei, so das ich quasi erstmal wieder einparken musste, und das bei dem Wind …

Naja, egal, hat alles geklappt und ab in den Binnenhafen. Und wie schon gedacht, ich hatte gerade angelegt an meinem Platz, tauchte nen Hafenmeister auf und verscheuchte mich ziemlich freundlich und ziemlich schnell ; -) Er zeigte mir nen anderen Platz auf der anderen Seite und benannte mir meinen Zweiten Anlegeplatz als Auswahl. Also eben meinen zweiten Platz angefahren und längsseits der Kaimauer festgemacht. Der Wind drückte schon ganz ordentlich aber ein Anlegemannöver der Klasse 1a – Doppel premium ; -)

Ich glaube ne halbe Stunde Später fing es richtig an zu Wehen, ich entschied mich tatsächlich zwei Seiten (im Wind) zu schliessen, da ich Angst hatte das Dach fliegt gleich weg ; -)

Irgendwann sicherte ich die Lieblos mit diversen Leinen und Fendern … eigentlich nur, damit die lieblos nicht gegen das „schöne“ Schiff vor mir kracht ; -) … ok, die lieblos würde daran zerschellen, aber das ist was anderes ; -)

Ich war wieder – fast – auf dem Wasser und bin mal wieder froh in nem Hafen zu sein! Das hat mir echt gefehlt!

Ich bin in Holland! [Aktualisiert]

Das ging schnell: Kaum in Mainz gestartet bin ich in den Niederlanden. Knapp 3 Tage hab ich den Rhein runter gebraucht. Das ging im Sauseschritt!

Und leitete ich letzte Woche noch unter der heissen Sonne, so ist es hier kühl und Regnerisch und das Wetter fängt wieder an relevanter zu sein, insbesondere der Wind!

Hier in Holland ist mal wieder alles anders ; -) Keiner der beim Einlaufen in den Hafen aufs Telefon und die Reservierung verweist, fast nix geht über Funk und überall gibt es Abzweigungen die irgendwo Hinführen – was natürlich Ausgeschildert ist!

Mein Tipp: Let Op! Pass auf! … und gehe gepflegt mit den anderen um. Das war es. – Es läuft alles genauso wie überall auf dem Wasser, auch wenn es nur kleine Kanäle sind – die Boote hier sind meist 20to schwere Schiffe, oder eben mehr oder weniger. Doch klar erkennbar, ich bin wie überall der Kleinste. (Hat aber natürlich nicht nur Nachteile, sondern auch viele Vorteile!)

Hier gibt es viel mehr Brücken unter die selbst ich nicht drunter passe .. naja die anderen auch nicht, und aus diesem Grund sind es meist Klappbrücken, die Aufklappen, meist wie von Geisterhand … die Hand des Geistes führt meist ein Holländer, der an der Brücke sitz oder da ganz schnell hineilt. Bei nur einer Brücke brauchte ich mein Funkgerät, bei einer musste ich mal anhalten und den Wärter aus seinem Tran rausbefördern, aber auch der öffnete dann brav die Brücke. Manchmal finden sich auch Weckknöpfe irgendwo .. die irgendwie vom Boot aus erreichbar sind … um Brücken muss man sich nur in den wenigsten Fällen kümmern, ansonsten nur entspannt sein und auf die anderen Boote die sich ggf auch bei der Brücke rumtreiben acht geben!

Das nächste sind die Schleusen. Ich habe bisher keine Schleuse angefunkt. Auch da sind Leute, die sehen Dich/Euch und die werden dann geschleust. Die Dinger sind nur viel Kleiner als das, was wir Deutschen ggf gewohnt sind. Ausser wir waren schon im Weser-Elbe Kanal (der bei Bederkesa ;-). Von: Es passt nur die lieblos rein bis hin zu .. ach … Einer geht noch, wo wir dann zusammen bei Fünf waren ;-) gibt es alles … und ich glaube hier nach Groningen wird alles wieder größer, mindestens der Kanal ;-)

Häfen gibt es, nicht zu Hauf, aber meist gibt es in erreichbarer Nähe einen Passantenhafen. Nicht alle Häfen nehmen Passanten (Durchreisende) auf, steht aber meist angeschlagen – ich war noch nie innen Hafen aus dem ich wieder rausgeschickt wurde. Häfen werden aber Überbewertet, denn man kann quasi überall im Kanal / in den Kanälen anlegen. Nur mit dem Festmachen ist sone Sache, da gibt es nicht immer was … ; -)

Öffnungszeiten der Schleusen und Brücken ist meistens 9-12 und 13 bis 17 Uhr. Montag – Freitag, am Wochenende wohl etwas verkürzter, aber die genauen Zeiten weiss ich nicht. Man schafft am Tag dadurch natürlich nicht solch Strecken wie auf dem Rhein (>100km) sondern nur etwa 20-30km. Aber was sollst, es ist jedenfalls nicht so langweilig wie auf dem Main ;-) Hier gibt es immer was zu senden und zu erleben!

[Aktualisiert]

Nach Groningen bestimmt das Bild wieder die Berufsschiffahrt, da das vor dem Hafen schon absehbar war startete ich am nächsten Tag schon um 7:30 Uhr. Kurz nach dem Aufstehen, ich ging davon aus das die Brücken bessere Öffnungszeiten vorweisen werden und so war es auch ;-)

Gleich an der Hafenausfahrt sah ich einen Motorsegler, der scheinbar in Groningen Stadthafen gelegen hatte, der Nam den gleichen Weg ; ) Und ich hing mich hinten dran … immer hinterher, auch wenns langsam ging, so 6kn (10 km/h), aber ich dachte der weiss bestimmt wie es geht und so folgte ich ihm brav.

Die Brücken gingen Auf und wieder zu und so waren wir in knappen 3 Stunden in Delfzijl ; -)

Kurz vor der Schleuse legten wir beide dann mal an, da die Schleuse geschlossen war. Zu dem Zeitpunkt hatte ich schon gesehen, das die Familie aus Langeoog scheint und so ging ich kurzerhand rüber und begann einen Plausch / zu fragen ob sie heute noch den Weg nach Langeoog gehen. Sie verneinten und sagten, sie fahren nach Emden. Heute noch? Ja, klar das Wetter ist gut und weit ist es auch nicht. Ich sagte, dann folge ich Ihnen noch ein Bisschen … und entschied somit für mich auch nach Emden zu Fahren! … doch dazu im nächsten Bericht mehr!

[/Aktualisiert]

Der Motor … es lebe der Motor!

Tja, der heutige Tag war grandios! Ich habe viel gerenkt und bin betrunken, was will man mehr von einem Tag ; -) …

Er begann so: Ich wachte auf und machte mich bereit für ein Meeting für die Arbeit und legte ab … beides gleichzeitig … um rüber zum Kai zu kommen, den Motor checken. Soweit alles gut … Meeting läuft und ich fahre los, ganz entspannt … plötzlich unter der Eisenbahnbrücke in Mainz spüre ich das der Motor keine kraft mehr hat, er stottert ganz komisch und geht auch irgendwann aus. Unter der Brücke – ok, gegen den Strom – verhungert … naja da macht sich nen Büschen die Panik breit aber ich bleibe ruhig. Der Kai ruft an und sagt er brauch noch Büsche. Ich schildere ihm das Dilemma, er weiss ich nicht weiter … ich sage Ihm, das ich versuche zurück zu kommen …da der Hafen in Stromrichtung liegt.

Irgendwie bekomme ich es hin, mit andauernd Motor Ein und wieder aus … mit Ruhe! Und kurz vor der Hafeneinfahrt fährt er plötzlich Normal-ähnlich … kurz vorm Liegeplatz verreckt er endgültig (zumindest probiere ich es nicht weiter) und lege mit dem Restantrieb an ; -) … ganz in Ruhe.

In einem weitern Meeting, das erste ist schon lange vergangen ; -) ruft Kai an, sie kommen gleich – es regnet gerade ; -) Ich raus aus meinem Firmenkram/kopf und auf zur Hafentüre um sie reinzulassen … ist ja nicht immer einfach, auch hier nicht .. aber sie treffen genau die Tür die ich meine ;)

Also, drei Mann zusätzlich auf meinem Boot, ich schildere und die anderen Köpfe analysieren … Ergebnis: Nix … Motor zeigt keinen Fehler, sie finden nichts und tippen auf das Antriebsmittel.

Also schickt mich Kai wieder auf die Fahrt, mit den zwei Technikern geht es los, Richtung Acker, wo die Firma sitz … es läuft gut, doch verliert der Motor unterwegs Leistung und wir merken dasss das Thema sicherlich noch nicht überstanden ist. Bei Vollgas bringt der Motor vielleicht 4000 Umdrehungen aber nicht die gewohnten 5600.

Bei Kai angekommen etwas aufwändige Situation das Boot auf den Trailer zu nehmen … aber naja ich habe keine Ahnung, es klang und sah etwas umentspannter aus als beim letzten Mal. Egal, es geht an die Inspektion und schnell ist klar, es ist der Sprit! Nennen wir ihn mal Scheisse! Egal wie, ich habe E10 getankt, weil ich dachte das geht (auf dem Weg redete ich mit wenigen menschen, jedoch empfiel mir Eine E10 zu tanken, Sie mache das auch immer wieder und alles ist gut! .. also machte ich das auch: Das war scheisse ;-) Weiterhin fand sich auch Wasser im Torfilter … das verwirrte mich die ganze Zeit, aber der Tenor von Kai war: Scheiss E10, ist sowieso für Motoren Müll und ggf war es noch schlechtes Zeug, der Tankwart weiss ja meist gar nicht was in seinem Tank landet und egal … das Zeug sollte raus. Wir brauchten etwas um uns dem Entleeren zu näheren aber irgendwann lief es einfach von selbst, die Pumpe war angeschlossen und der Sprit aus dem Tank (ca 120L Liter) wurde abgepumpt. Dann noch die Kanister entleeren und Sprit im Wert von nix … denn er war ja nix wert … kam in die Sondermüllentsorgung. Ok, meinen Tisch habe ich noch damit sauber gemacht … aber das ging auch eher mässig ; (

Dann noch kurz zur Tanke und einen Kanister neuen Sprit holen. Eine interessante Fahrt mit dem Lehrling, wie ich vermute. Aber Wurscht, ich bekam nen Kanister SuperPlus um zur nächsten Tanke am Rhein zu kommen. Wieder ein Tipp von Kai, die anderen, mit denen ich schon über Tanken und Sprit sprach kannten diese Wassertankstelle nicht – naja kann nicht jeder alles Wissen, aber ist auch egal ; -)

Ich fuhr zur Tanke, lege gegen den Strom an und eine nette, ältere Dame versorgte mich für 200,- Euro mit Sprit. So, Geld für diesen Monat auf 0,- Euro … die 470 Euro für Kai gar nicht gerechnet. Aber egal, ich fuhr also weiter Rhein abwärts und meine Ruhe kehrte Zurück … ich tuckelete in SpritSparGeschwindigkiet (ca 12 km/h) den Rhein runter und es sah immer dunkler aus: Ein Gewitter zog auf und traf mich irgendwann auch. Es schüttete

und ich sass trocken! Kleine Gedanken über das Geld und den erst des Monats, aber heute kein Thema, den 25 Euro waren noch in der Geldbörse. Ich wollte in Bingen anlegen und tat das auch. Im Regen legte ich dort entspannt am Kopfsteg an und es Regnete immer noch … eine Frau und ein Mann kamen um mir zu helfen, ich sagen: „Gehen sie bloss rein, es Regnet“ – „Brotfahren ist Wassersport“ sage die in Leggings gekleidete junge Dame und hielt mit Ihrem tätowierten Mann mein Boot.

Im Regen wanderte ich dann den Steg runter um mich Anzumelden … ich landete bei ein paar Personen, wahrscheinlich im Clubzelt. Ich wurde auch freundlich empfangen, fand meine Gästebox, bekam einen Sekt eingeschenkt und wurde gut unterhalten … scheinbar normale Leute wie ich immer sage ; -)

Das Angebot mitzukommen lehnte ich ab, obwohl es sicherlich spassig geworden wäre … aber ich suche ja nicht nach Spass sondern nach Ruhe …

Als ich da raus taperte machte die Menschen los zu ner Weinprobe, ich war von drei Gläsern Sekt schon gut versorgt.

So, was will man mehr von einem Tag?! Ich nix.
Er war gut und vor allen Dingen nicht langweilig ; -)

The ICE GUYs!

Ich spaziere so von der Toilette über den Steg des Mainzer Hafens und erhasche einen Blick auf die Eis Maschine, die im Clubraum steht.

Sofort denke ich an Anholt, hier tief im Süden von Deutrschland, ich weiss es es nicht ner tiefste Süden, jedoch schon ziemlich südlich wenn man bedenkt, das ich mit dem Boot hier bin. Anholt *erinner* … was ne Tour, man nannte uns die ICE GUYs from GERMANY ; -)

Julian und ich waren vor ein paar Jahren auf nem Segeltripp, nicht vergleichbar mit der Reise heute. Fast NonStop sind wir von Kiel nach Anholt gesegelt um da drei bis vier Tage auf einen Liegelatz am Steg zu warten. Wir machten an komischen Plätzen fest, auch unsere Eismaschine ; -).

Sie produzierte ab dem ersten tag frische Eiswürfel. Drauf stand: „FREE ICE. But no free ICE MACHINE!“ … tja sie stand da fast zwei Wochen, nie war das Wasser alle und immer gab es frische Eiswürfel. Ggf brachte dies uns den Namen ein ; -) … wer wer weiss ; -) …

Nun reise ich alleine. Endlich Ruhe, wie ich es immer wollte! Aber fast zu ruhig ; -) Mit Julian war es ähnlich ruhig, nur lauter! ; -) Das war ne gute Tour … auch wenn ich da immer die „Alle wollen Ihn, aber keiner mich“ Gedanken hatte, war es vielleicht gut so wie es war … die Aktion konzentrierte sich auf Julian und ich hatte dadurch Aktion! Er fuhr die Manöver wenn ich Angst hatte oder einfach nicht wollte und trieb mich voran!

Nun ist keiner mehr da, der mich voran treibt. Ausser
der Aussenborder ; -)

Aber es ist Ruhig. Sehr ruhig.

Und ich hab wieder ne offene Blase, oder ein Konglomerat von Blasen, untern rechten Fuss. Alles so wie ich immer wollte…

; -)

Mit dem Boot nach Regensburg.

Tja, die Hinreise habt ihr verpasst, denn ich war schon da und bin wieder auf der Rückreise, wie ich schon sagte war es sehr langweilig aber schön ruhig ; -)

Ich habe zwar dokumentiert aber so ganz genau weiss ich es nicht wie lange es gedauert hat, aber so ca 66 Tage werden es gewesen sein. So ganz klar ist das nicht, da der Starttag nicht klar ist. Klar weiss ich wann ich wo losgefahren bin, aber wer bestimmt, wo denn der Startpunkt war?!

Gekauft habe ich die Namenlose Jeanneau Merry Fisher 695 Ende Januar in Dänemark. Meine alte, ehrwürdige Beberich sank im Hafen von Schilksee bei der Jahrhundertflut im Oktober. Ein schreckliches Erlebnis … wobei das Gesamterlebnis dem Untergang der Beberich insgesamt weit überlegen war!

Ich beginne immer noch zu weinen wenn ich davon erzähle. Es war eine schrecklige Nacht der 21. Oktober 2023. Egal, weiter gehts. Die Versicherung zahlte und ende Januar 2024 stand ich nicht nur in Dänemark, sondern auch meinem Traum von einem flusstauglichen Boot ganz nahe.

Und so machte ich mich auf den Weg und die Binnenwasserstrassen von Deutschland. Die ersten Erfahrungen über die Ostsee waren wie erwartet eher mäßig, ich glaube ich verwendete in einer SMS an Mama auch schon mal die Worte „… so muss sich die Hölle anfühlen …“, denn es war im Februar noch kein gutes Wetter, auf dem Nordostsee Kanal erlebte ich 8 Windstärken und Welle ; -) … und naja, vielleicht war ich für die Verhältnisse noch zu schnell unterwegs. Die lieblos sprang unentwegt über jede Welle die sie finden konnte und der Aufschlag aufs Wasser war eine Tortur für meinen Körper. Andauernd Schläge bei denen ich dachte durchzubrechen. Das dass Boot das mitmacht wunderte mich auch, aber das Boot kann immer mehr ab als die Besatzung, das war schon auf der Beberich so, nur die schnitt die meiste Zeit durch die Wellen. Solch ein Aufschlagen war eher selten zu spüren, hier war es Alltag. Was war ich froh bald die Binnenkanäle zu spüren ; -)

Tatsächlich einer der Vorteile an Flüssen und Kanälen. Ich habe nun in ca. drei Monaten kein Wetter erlebt welches irgendeine Bedeutung für mich hatte ; -)

Aber es macht das ganze auch langweilig. Naja egal … ich war in Regensburg (siehe Foto) um mich mit Freunden zu treffen. Ca 1200 km die Flüsse bergauf .. immer gegen den Strom, am Anfang leere und geschlossene Häfen, am Ende auch sonniges Wetter und die ersten Bootfahrer … auch wenn sie mir heute noch suspekt sind, die Binnenfahrer, die nur Land um sich herum haben und trotzdem auf einem Boot sitzen wollen ; -)

Die Fahrt war ausnahmslos langweilig: man sitzt hinter dem Steuer und fährt. Es ist mehr wie Autofahren als Segeln ; -) Das Wohnmobil auf dem Wasser ; -)

Naja, das langweiligste ist wahrscheinlich das alleine sein. Das ist aber (man muss ja auch mal ehrlich zu sich selbst sein ;) das gute an der Sache! Ich bin hier allein und doch gewissermassen nicht ganz abgeschottet von Menschen … es ist wie auf einem Pilgerpfad.

Tausendzweihundert Kilometer bin ich also die Flüsse hinauf und in Regensburg gelandet. Ca. 80 Schleusen auf diesem Weg durchquert, zweimal im Kanal ne Spundend mitgenommen da nicht konzentriert gefahren und einmal Grundberührung im Kanal und zwei Kontrollen durch die Wasserschutzpolizei.

Und das spannenste 30km vor Regensburg : Fast ne Rettungsaktion einer schwimmenden Bank …