Theater: Kabale & Liebe

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„Kabale & Liebe“, die Machtspiele und die Liebe – wohl mein Spezialgebiet. Bin ich ein Verfechter Zweiteres und ein Zweifler Ersteres, so passt dieses Stueck von Schiller wohl nicht besser als alles andere auf mich. Dennoch, ich konnte mich nie mit Schiller anfreunden und die Vorstellung im Theater Kiel machte es mir nicht leicht: Den Hauptdarsteller der Ferdinand spielt haette man auch mit einem Holzpflock tauschen koennen und niemand haette es bemerkt. Wirklich, es kam Interesse fuer das Stiueck bei mir auf, doch mitreissen konnte es mich nicht bei diesem Ferdinand. Die Luise und auch andere Rollen beruehrten mich, aber der Ferdinand manchte alles zu nichte. Maria Goldmann spielt sich die Seele aus dem Hals und haengt an einem Holzpflock, Imanuel Humm zeigt mehr Praesentz im Hintergrund als es sich Roman Hemetsberger im besten Moment erspielen kann, und auch Agnes Richter bringt mehr Seensucht in ihre kleine Rolle der Mutter von Luise als es sich dieser Ferdinand je ertraumen kann. Auch Felix Zimmer ueberzeugt mich ohne Schwierigkeiten und laesst mich genauso viel Spass wie bei Gerrit Frers und Zacharias Preen empfinden. Bei letzterem habe ich ja immer den Eindruck, die Kostueme sollen ihm einfach nicht passen ;-) Egal, ich habe an allen bis auf an Ferdinand Spass. Gedaempft nehme ich Eva Krautwig wahr, sie spielt sicherlich nicht schlecht aber man verzeihe es mir; sie ist mir unsympatisch, ich kann mich nicht wehren und ich weiss auch gar nicht aus welchem Grund :-( Dennoch, sie stoert mich nur wenig und truebt mein Bild nicht, meine Lieblinge stehen woanders auf der Buehne ;-) – nur dieser Ferdinand, ja oh weh; man hat den Eindruck die anderen Schauspieler nehmen sich zurueck wenn Sie mit ihm auf den Brettern stehen, ich wuerde sogar wetten, dass eigentlich Stefan W. Wang fuer diese Rolle vorgesehen war, aber da da er nicht mehr zum Ensemble gehoert dies nicht moeglich war. Also ganz ehrlich: Es ist mehr als eine Unsympatie, der Ferdinand passt nicht; sucht euch einen anderen und ihr zeigt dort ein wunderbares Stueck, wie ich finde.

Dennoch, die Neugier war geweckt und wie es der Zufall im Schillerjahr 2009 so will, eine Auffuehrung vom Theater in Duesseldorf gibt es auf Arte zu sehen (klickt hier und ihr seht es als Stream im Netz). Und was soll ich sagen; ganz anderes als hier im Theater und unweigerlich grandios! So moechte ich Liebe sehen: mit Leidenschaft!

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Und ich sag es mal so, die Schauspieler haben mich so ueberzeugt das ich nach Duesseldorf reisen werde (Ende November), habe ich hier im Theater kiel keine Miene verzogen, so gab es bei der Fernsehaufzeichnung schon eine Traene – was erwartet mich da gar live in der fuenften Reihe! Kein Schauspieler faellt aus der Reihe, alle geben sie die Leidenschaft die sie koennen und die benoetigt wird die Themen rund um Machtmissbrauch und Liebe auf die Buehne zu bringen – und ich sage: Danke! Danke, an die Schauspieler die etwas bewegen, danke an Daniel Christensen, Daniel Graf, Matthias Leja, Thiemo Schwarz, Goetz Schulte, Xenia Snagowksi, Janina Sachau und ganz besonders Katrin Roever – die ja, auch wenn ich nicht auf blond stehe; mir besonders gut gefallen hat ;) Und ich will diesmal auch den Andreas Kriegsburg nicht vergessen; ausgedacht und umgesetzt – super!

Wirklich und in Echt – durch euch habe ich Schiller gewonnen, und scheiss auf die Kabelen – es lebe die Liebe!

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