Mäusekäfig bauen (1/2)

Der eckige Teil, noch ohne Tür.

Für ein 100cm x 40cm x 40cm Aquarium soll ein aufsteckbarer Mäusekäfig für unsere zwei „zufällig“ zu uns gestossenen Mäuse entstehen. Besonderheit dabei: Der Aufsatz soll nur 80cm breit in die Höhe gehen, da dies der Breite unser Mittelpfeilers im Haus entspricht und auch die „Deckoeinbuchtung“ in eben selbigem Pfeiler soll ausgenutzt werden. Das ganze soll sich natürlich der abgerundeten Sprossenfesteroptik des Hauses anpassen. – Wieder mal eine grandiose Idee der Froo – Eckig reicht ja nicht, muss rund mit Sprossenoptik sein; vielen Dank ;)

Nachdem die Leisten genutet, gefräst und watt weiss ich waren (siehe auch Beitrag „Ne MäuseApp ist ja schön und gut…„) ging es an den Zusammenbau meiner erdachten Konstruktion. Große Zeichnungen hatte ich bis auf die Grundform nicht angefertigt und so war ich gespannt ob alles wenigstens annähernd passt ;)

Die Holzleisten passten soweit gut zusammen. Interessant wurde es beim Zusammenführen von Nagergitter und den Fugen in den Leisten: Versucht es erst gar nicht ein Nagergitter, welches mit der Blechschere geschnitten wurde in eine 2,8mm (Breite meines Sägeblattes an der Tischkreissäge) breite Nut zu fummeln – das geht nicht ;)

Zwei Abende hab ich es versucht, geflucht und immer wieder aufgegeben. Die kleines abgeschnittenen Drähte verklemmen sich immer wieder im Holz. Man bekommt sie einfach nicht in den Griff, immer hakt es irgendwo und das Gitter will auch auf kleinen Strecken (zB 30cm) nicht in der Nut verschwinden.

Gaffa-/Panzertape ist der Geheimtrick!

Irgendwann fragte ich mich ob Panzertape ggf. helfen würde? Und es hilft! Nur noch mit Panzertape, nie mehr ohne! Einfach ein schmales Tape um die geschnittene Kante kleben – hiermit bekommt man nicht nur die kleinen Drähte in den Griff und kann sie „glätten“, man bekommt auch Stabilität in das sich ewig aufrollende und verbiegende Drahtgeflecht. Das geht so gut, das man ganz entspannt auch auf über einem Meter den Draht in die Nut einfädeln kann!

Also, wer Nagerdraht in eine Holznut bekommen möchte, der umklebt die Kanten mit Tape, welches in den Nuten verschwindet und nicht sichtbar ist. An manchen Ecken überstehendes Tape hab ich mit einem Kuttermesser einfach später entfernt.

Man muss bei der ganzen Konstruktion darauf achten, wann man Holzteile zusammenleimt. Ich habe erst den unteren und oberen Rahmen verleimt, dann auf dem Unteren die vertikalen Leisten gesteckt, dann die Gitter eingefädelt und erst dann verleimt. Am Ende hab ich dann die Gitter noch in den Nuten verschraubt, da ich Angst habe, das man es an mancher Stelle ggf wieder herausbiegen kann, wenn man als grosse Maus nur lange genug rödelt – Wahrscheinlich unbegründet, die Angst, aber was solls – so hilt das Gitter auch bei der Gesamtstabilität der Konstruktion.

Leider kann ich die Schrauben nicht tief genug versenken um Diese unter Holzrundstäben zu verstecken – das ging nur an einer Leiste, wo ich meine Nut nicht mittig gesetzt habe. Bei mittiger Nut in 34mm breiten Leisten bleibt einfach nicht genügend Tiefe um das vernünftig zu machen (zumindest für mich nicht ;) – So sieht man nun zur Gittersicherung doch Schrauben. Nicht geplant, aber nicht schlim – am Ende wird es ja noch weiss gestrichen. Nächstes Mal kommen die Nuten nicht mittig.

Detail Achtern mit Klappe.

Einfacher als gedacht stellte sich die Konstruktion für die abgerundete Dekolücke heraus – Erst die kleine Gitterkonstruktion als selbsttragendes Teil gebaut – diesmal mit Rückplatte und vorderem Rundbogen und dann auf die vorgesehene Querleiste geschraubt und das Gitter der grossen Box drumherumgebaut. Insgesamt gilt hier wie bei allem: Etwas vordenken und dann einfach machen, zwischendurch wieder innehalten, etwas denken – auch ein paar Schritte voraus – und weitermachen. So habe ich mich auch beim zurechtschneiden der Gitter und beim vernuten immer herangetastet. Wichtig ist das „ETWAS voraus Denken“ – Nicht „gar nicht“ Denken und auch nicht versuchen alles voraus zu denken – halt wie im richtgen Leben. Hab ich ja meine Probleme mit, weil ich immer ALLES bedenken will ;)

Gitterverlobung

Das Werkzeug, welches ich bei dieser Konstruktion übrigens lieben gelernt habe sind die Stechbeitel (auch bei der Nothilfe für den Schrank) – Hab ich manches doch schneller mit dem Beitel ausgestemmt als den Multimaster aus der Box geholt.

Bevor es nun an den Sprossenfensterbogen oben geht versogte ich die links offen stehenden 20cm noch mit einem Deckel. Vorher schön gefalzt (etwas vorgedacht ;-) und nun einfach ein kleines Brett fein gesägt – Schubladengriff dran schwups passt es sich perfekt der Falz an ;-).

Der eckige Teil steht nun geschliffen da. Über Tür, Separierungswände, Sprossenfenster und Verschlüsse von Deckel & Tür berichte ich im nächsten Teil … erstmal muss ich weiter fuschen … ;)

PS: Der Nachbar war heute zufällig da. Der war früher Tischler und ist bald 80. Mit einem zustimmenden Nicken in meine Richtung sagte er: „Das hätte ich nicht von Dir gedacht, Sven, Respekt .- wer hat Dir Schwalbenverbindungen gezeigt?“ – Da bin ich scho a bisserl Stolz drauf, wenn der mit seinen Fingern über die Holzverbindung streicht und sowas sagt – Ja, auch wenn mir bewusst ist, das er sicher keinen Tischlerstandard bei der Beurteilung anlegt, sondern den „Zwei linke Hände-IT-ler Standard“ ;-)


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