Gestern Abend bin ich ganz kurzfristig zum Boot. In der Tasche schon alles um eine Nacht auf meinem kleinen Boot durchzustehen. Zum Segeln war es eh zu spaet und Wind gab es genausowenig wie Licht als ich gegen 22:00 Uhr am Steg ankam. Langsam tastete ich mich zum Boot, doch bald gewoehnten sich die Augen daran und es war fuer mich ein wirklich schoenes Bild. Alleine auf dem Steg zwischen den Booten; dazu die Gewissheit diesen Ort heute nicht mehr verlassen zu muessen.
Im Boot machte ich es mir dann mit Kerzen und elektrischem Leselicht gemuetlich, zu Knabbern gab es zwar zu genuege aber irgendwie verschwand nur noch eine Flasche Wasser in meinem Magen. Die war es dann wohl auch die mich gegen 5 Uhr in der Frueh aus dem Bett holte ;-) Ohne Klo muss man sich schon einiges einfallen lassen *lach* ;-)
Die Nacht war hart;- es wird wirklich Zeit fuer neue Polster, die sind einfach schon zu durchgelegen. Die harte Liegeflaeche und meine Gedanken liessen mich einige Male aufwachen, doch der Blick aus dem Fenster auf Nachbars Boot, den Steg und das stille Wasser entschaedigten fuer den Schlafenzug.
Meine Traeume drehten sich bis in die fruehen Morgenstunden andauernd um die Angst, dass sich das Schiff loest und alleine auf den See treibt oder das sich der Wasserstand so stark aendert, dass Bug oder Heck in der Luft haengen. Wirklich komische Aengste die mich da trieben. Gegen Morgen wurden die Traeume nicht besser, aber anders … und in etwa so wie ich mir die Nacht vorgestellt hatte :-(
Alles in allem wachte ich aber ziemlich ausgeschlafen gegen 8:30 Uhr auf und machte mich auf den Weg ins Buero. Sechs oder sieben Boote weiter war schon ein netter Bootskollege wach und stand Pfeiferauchend an Bord seines Schiffes. Auch er hatte die Nacht hier verbracht und fands toll, dass auch ich die Nacht hier war. Schon die letzten Tage unterhielt ich mich mit ihm und er war die ganze Zeit an Bord, quasi ein verkappter Seemann in Bayern ;-)
Das sanfte Schaukeln und die Gewissheit in seinem eigenen Boot zu liegen ist noch schoener als im eigenen Zelt. Schoen waere es ein bisschen groesser, mit Dusche und WC; aber die hab ich im Zelt auch nicht, dafuer aber einen Kuehlschrank, Tisch und anderen Komfort. – Eine einsame, aber schoene Nacht.