Zeit wars; und endlich konnte ich mich aufraffen ein wenig an die Backskiste an Backbord zu gehen. Hier hatte ich noch gar nicht nachgeschaut was mich da so erwartet ;-). Viele Leinen auf jeden Fall, und wenn ich schon dabei bin wollt ich auch alle ordnen, auch die auf dem Grund der Backskiste. Das wurde mir aber zum Verhängnis, kopfüber steckte ich auf einmal in der Backskiste und sackte immer weiter ab. Panik machte sich bei mir breit, denn um sich reinfallen zu lassen ist diese Backskiste zu klein, da würde ich einfach kopfüber feststecken und grässlich verhungern. Ich brauchte etwas bis ich eine stabile Position hatte um meine Panik gegen Denken zu tauschen und versuchte dann etwas kontrollierter meinen Körper wieder nach oben zu bekommen. Ich hatte schon mit gebrochenem Handgelenk oder ähnlichem gerechnet aber nach ein paar Versuchen war es geschafft. Der Schwerpunkt war wieder draussen und ich schaffte es unverletzt wieder raus. Tja, son Boot hat schon fiese Ecken *lach*. Aber die Panik zwischendurch war echt, … hatte ich sehr lange nicht mehr.
Danach war ich jedoch nicht demotiviert, sortiere tatsächlich alle Leinen, sortierte alte Putzmittel aus, räumte die Backskiste auf und jaaahaaa ich begann das Cockpit vom Grünspahn zu befreien und das klappte mit der Klobürste, die ich mir dafür gedacht hatte, sehr gut. Alle Sitzfächen sind schonmal ziemlich gut befreit und zwischen dem Teak schimmert es wieder weiss und nicht grün.
Dann noch Müll weg, Leergut weg und auch noch Abgewaschen. Halt Drecksarbeit heute *lach* .. aber nu is alles sauber, inklusive Sven ;-) … is ja auch bald Wochenende … wer kommt? ;-)

Ok, man ist es nicht von mir gewohnt, dass ich es schaffe mich auf meine Subjektive realität zu konzentrieren und den Rest des Universums misachte. Aber für mich mach ichs dann doch mal: Der Tag beginnt für mich vor dem Weckerklingeln. Wie an einem Sonntagmorgen schäle ich mich aus meiner Koje die mir eh‘ die ganze Nacht etwas warm war. Nur mit Shorts bekleidet tapere ich Richtung Nasszelle und geniesse etwas Wasser im Gesicht. Ein Blick raus verrät mir, dass es heute mal kein Wetter geben wird und die Sonne ihr Bestes gibt. Anfängliche Probleme mit dem VereinsWLAN nötigen mich einfach auf die Veranda des Vereinsheims umzuziehen. Dort ist die Netzverbindung 1a und ich kann in Ruhe Arbeiten. Nach dem ersten Arbeitsschlag gönne ich mir für 2,80 Euro! in der Mensa ein leckeres Frühstück mit Kakao und – ok – nur mit einem hart gekochten Ei. Die
Studenten kommen bei diesem Wetter immer mehr raus und so ist auch schnell auf der Stegspitze einiges an „Studentenpack“ ;-) zu finden. Ich räum derweil schnell meine Madratze, Schlafsack und Teppichteile zum Trocknen raus (die haben es wirklich nötig! Die Feuchtigkeit in der kalten Jahreszeit ist echt mies, zusätzlich zum Lüften heize ich unten die Kajüten mal richtig durch. Mir fehlt nur noch irgendwie etwas um den „Spack“ von den inneren Bordwänden vernünfigt ab zu bekommen…) und verzieh mich wieder zur Arbeit auf die Veranda. Im Schatten brauchts dann immer noch einen Pulli, aber das stört mich keinesfalls. Der leichte Wind weht mir um die Nase und aus dem Musikspieler dröhnt mir Rio Reiser ins Ohr … jetzt aber schnell zurück zur Arbeit und mein Tagwerk verrichten. Rein egoistisch und nur auf diese 200m Umkreis gehsehen, ist grade alles Gut. ;-)