Ordnungsstufe 4: Kleiner Schubkasten für Schleifgitter

Ich stecke ja zwischen der Herausforderung Beistelltischchen und ab Morgen: Doppelbett. Zwei Dinge die meine volle Konzentration erfordern. Aus diesem Grund suche ich mir ja schon seit Tagen immer andere Dinge, um bloß nicht wieder mit dem „Ordentlich“ anfangen zu müssen ;-)

Naja, so ganz wahr ist das nicht, aber ich nutze die Zeit zwischen verschiedenen grundlegenden Tests für das Bett um einzelne Ecken in der Werkstatt aufzuräumen. Ich hab es mir zur Gewohnheit gemacht wenigstens einige Themen, die mir bei einem Projekt in der Werkstatt auffallen, fürs nächste Mal zu verändern. Eines davon: Die Lagerung der Schleifgitter für meine Mrs. M.

Bisher lagen die im originalen Systainer und flogen durcheinander, verknickten teilweise und das hätte mich jedes Mal aufregen können – natürlich nur, wenn ich kein alter, besonnener und weiser Mann wäre ;-)

Der fertige Schubkasten aus reinen Resten.

Schnell ran und schnell davon, schon ist der kleine Schubkastenauszug für die Schleifscheiben fertig – Der Fuscher in seinem Element.

Meine OrdnungsPyramide sieht in etwa so aus:

  1. Am Anfang ist das Chaos
  2. Dann kommt „Häufchenbildung“
  3. Es folgt „Häufchen“ in Kartons & Kisten
  4. Dann ordentlich mit möglichs einfachsten Mitteln
  5. Und endet mit „ich grinse jedesmal, wenn ich was davon brauche & benutze“

Die ersten drei Stufen hatten die Schleifgitter schon durchlaufen. Es war also „ordentlich mit möglichs einfachsten Mitteln“ an der Zeit. Ich suchte mir kurzerhand zwei OSB Reststücke. Eines davon hatte bei der Gartenbude als Lötunterlage für die Dachrinne gedient, das andere wohl mal als Bohrunterlage. Schnell wurden 5 passende Stücke gesägt. Passend einerseits für die Lücke die ich in der Werkstatt gefunden hatte, teils zu den vorgefundenen Plattenmaßen. Der Schubkasten wurde halt nicht so hoch, wie er hätte können in der Lücke, aber wurscht – passt so eh besser.

Das mit dem besser passen erlebe ich häufiger: Manchmal gibt irgendeine Gegebenheit irgendwas vor. Manchmal ist es ein Maß, das andere Mal eine Geschenkverpackung und wieder ein anderes Mal der Zeitpunkt. Und irgendwie passt es dann so viel besser als man es hätte Planen können! Also manchmal auch Dinge einfach geschehen lassen.

Aus geretteten OSB Resten werden schnell fünf Stücke gesägt, zwei parallel genutet.

Nach dem Zuschnitt eben noch mit dem Frästisch Nuten in die Seitenbretter, damit später Raumteiler rein können. Nicht vollkommen exakt, sondern nur bei beiden Brettern gleich. Einfach den Anschlag mit Zollstockmaß jeweils etwas versetzt und dann die Nuten gefräst. Begonnen mit der mittleren Nut (an beiden Brettern) und dann jeweils an beiden Seiten der bestehenden Nut (den Nuten) die nächsten Nuten gefräst werden (zwei pro Brett, rechts & links). Dann arbeitet man sich bis zu den Enden vor – dort ein bißchen mehr Platz lassen, es kommen ja noch die Vorder- und Rückwand.

Ich schraube die ganze Box einfach auf Stoß zusammen. Natürlich bohre ich die Löcher vor und versenke die Köpfe der Schrauben. Leim verwende ich absichtlich nicht, denn so kann ich irgendwann die Kiste wieder auseinander schrauben und das „Holz“ (OSB is kein Holz ;) einzeln entsorgen. Bei Leim brauch man später immer nen Hammer und hat dann irgendwelch zerfledderten Stücke. Das Ding ist so schon viel zu stabil und mächtig – aber war halt nix anderes an richtigen Resten da (OSB 15mm)

Nächses Reststück für die Raumteiler.

Nächstes Reststück gesucht, dieses Mal von der Schiffsbrücke: MDF, weiß beschichtet. Langes, schmales Stück eben zu so viel Raumteilern auf dem neuen, kleineren Schiebeschlitten gesägt wie man rausbekommen konnte. Einer weniger als Nuten – paßt doch ;-)

Beim letzten Schiebeschlitten gab es etwas Spiel, das nervte mich. Vor ein paar Tagen baute ich mir einen etwas kleineren Neu. Etwas ordentlicher als der Erste ;)

Das Schleifen kommt bei dieser Box jeweils sehr kurz. nach dem Zuschnitt kurz die Bretter mit 80iger von fiesen „Splittern“ befreit und nach dem Zusammenschrauben eben die Ecken etwas „angefast“. Abrunden wäre zuviel gesagt. Alles mit 80iger, damit man sich halt später keinen Slipper holt.

Dann aus dem „Die Stücke sind nur noch als Leim- oder Bohrunterlage zu gebrauchen“-Stapel ein Stück gerettet, welches ich nur an einer Seite um ca 3cm kürzen muß und schon ist die Blende! fertig. Auf der einen Seite wirklich etwas fies angefräst – sollte wohl mal nen Farbregal werden ;-) aber auf der zweiten Seite sehr fein.

Die Schubkastenblende – wirklich totaler Rest! Müll muß man manchmal einfach nur umdrehen ;-)

Bevor ich die Blende an die Box anschraube spendiere ich dem Schubkasten noch einen günstigen Schubladengriff – irgendwann hatte ich da mal ne Kiste voll gekauft, wußte ja das ich sowas mal zwischendurch brauchen werde (der alte Hamsterfuscher ;-). Die Schrauben für den Griff werden auf der Rückseite versenkt, damit die Blende plan auf die Box geschraubt werden kann.

Dazu wie immer die Box dahin, wo sie hin soll und am Liveobjekt die Blende angepaßt. Hier passend zum schon bestehenden und ähnlich aufgebauten Schubkasten für die Bedienungsanleitungen. Beides etwas aus dem Korpus hervorgezogen (ca 2cm), auf die bestehende Blende dünne Unterlegleistchen bis die Zwischenhöhe paßt und dann die Blende auf die Box gedrückt. Und wenn man vorher nen doppelseitiges Klebeband auf die Box geklebt hat, dann bleibt die Blende mit einer Sicherheitshand beim kompletten rausziehen aus dem Korpus auch da, wo man sie angedrückt hat. Bevor ich die Blende dann von innen mit Schrauben sichere wird eine Schraubzwinge angebracht, damit die Blende beim festschrauben auch wirklich nicht verzieht. Das doppelseitige Klebeband würde hier nicht ausreichen.

Und da isser: Schubkasten für quasi Lau & Laune, passend zum unteren Bedienungsanleitungs-Schubkasten.

Schnell noch die Beschriftungsmaschine für die Raumteiler angeschmissen, Schleifgitter rein und fertig. Wenn ich irgendwann Lust hab, gibt es ggf. noch mal ne Beschriftung mit dem Laser, wie bei den Bedienungsanleitungen.

Insgesamt ca 1,5h Arbeit für die Erreichung der nächsten Stufe in der OrdnungsPyramide. Ich bin zufrieden: Nur wirkliche Reste, einfaches & schnelles Fuschen, hoher Ordnungsgewinn und die Schleifgitter stehen so auch vor Staub geschützt. Nicht wunderschön aber sehr ordentlich und pragmatisch.

Die vierte Stufe ist eh die wichtigste!

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