4, 5 … und nun 6!

Ja, ja, ja – ich hab es getan. Einige werden jetzt sagen: „Nun ist er voellig uebergeschnappt!“ – Aber das ist mir egal – ich hab mich lange nicht mehr so gut gefuehlt, und als ich heute Abend mit offenem Fenster Richtung Zuhause fuhr und sie im Radio „Born in the USA“ spielten – hoerte ich nur „Born in Bremerhaven an der See“ und ein paar Traenen sammelten sich in meinen Augen.

Ist schon jemand dahinter gekommen um was es geht? Erst vier – dann fuenf – und nun Sechs! … Meter! *grins*. Das erste hatte eine Laenge von 4,50m, unser zweites eine Laenge von 5,05m und nun sind es 6m!

„Ich brauch Wasser unterm Arsch!“ hab ich geschrieben und nun hab ichs getan. Ab heute bin ich oberstolzer Eigner eines kleinen Dickschiffes, einer Neptun 20.

Ich wuselte ja schon laenger durch die Anzeigen, und eigentlich interessierten mich Anzeigen ohne Bild nicht wirklich, aber der Satz „Liegeplatz am Chiemsee kann uebernommen werden“ machte mich schon neugierig, denn das Problem hier in Bayern ist nicht das Schiff, sondern tatsaechlich der Liegeplatz! Ein paar Telefonate meinerseits mit Yachthaefen endeten eigentlich immer mit der Auskunft, das ich gerne auf die mehrjaehrige Warteliste kommen koennte, alles andere sei aussichtslos. Der Preis klang auch interessant und kurzerhand rief ich dort an. In Lambach bei Seebruck am Chiemsee wuerde es liegen, am Steg eines Landhotels. Wir machten fuer heute einen Besichtigungstermin aus.

Das dauerte mir natuerlich zu lange und so machte ich mich schon gestern auf den Weg, ich wusste zwar nicht wirklich welches Boot es am Steg sein wuerde, aber wenigstens die Umgebung wollte ich mir schon mal anschauen und auch den Weg mit dem Auto testen. Das Boot konnte ich am besagten Steg ziemlich schnell ausmachen: Nur zwei Neptun 20 und eine in der geschaetzen Preislage ;-). Von aussen sah es ausgeblichen und alt aus …. naja zusammen haben wir die 66 jahre ja auch ueberschritten *grins*. Das Boot ist suesse 6 Monate juenger als ich .. wer nun besser von uns aussieht ueberlasse ich euch ;-).

Ein bisschen hatte ich heute dann vor den Segeln und dem Innenraum angst. Diese verflog etwas als ich den netten, aelteren herren mit Schlipps sah und sofort merkte, das es der Eigner des Bootes war. Und der erste Blick auf die Segel brachte ein laecheln auf meine Lippen, das ich mir aber natuerlich sofort verkniff … wir waren ja noch nicht mit dem preis durch ;-). Im Innenraum war es voll mit Seglertueddeluet und es schien der typischer 70iger Scharm, aber ganz anders als ich dachte: Das Holz sah gut aus, die Poster alt aber nicht komplett „fertig“ und als ich kein Wasser in der Bilde finden konnte wars im Kopfe schon passiert: Das muss meine werden.

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Beim Probesegeln sind wir uns dann auch einig geworden, hab beim handeln natuerlich meine Mama erwaehnt, wie die jetzt handeln wuerde und somit sind wir uns dann auch noch ne ganze Ecke entgegen gekommen. Nicht nur im Preis, auch der Liegeplatz fuer dieses Jahr ist dabei und auch Versicherung bis im April naechsten Jahres. Danach gabs noch die Vorstellung bei der Liegeplatzeignerin, beim Kranmann der das Boot dann im herbst aus dem Wasser hebt und auch bei der Eignerin des Winterliegeplatzes. Fand ich voll toll, so kennen die mich auch gleich. Lieb sein war fuer mich natuerlich kein Problem und mit einem freundlichen „Gruess Gott“ kriegt man auch den murrigsten Altbayern ;-)

Ich bin dann gleich an Bord geblieben, hab noch einen Schlag probiert, aber leider machte mir der „kein Wind“ einen Strich durch die rechnung und so war ich eine Stunde spaeter schon wieder am Steg. Dort half mir Klaus dann beim „in die Box“ kommen und ich hatte gleich den ersten Stegnachbarn kennen gelernt. Bei meiner ersten Segeltour musste ich gleich ziemlich lachen: Hatte ich doch vorgestern im Netz gelesen, dass man das Segeln vergessen kann, wenn westlich von Seebruck die Heissluftballone in die Luft steigen. Denn dann ist kein Wind .. tja, hab ich gemerkt: Als ich mich muehseelig auf den See gemueht hatte sah ich die Heissluftballone aufsteigen .. na schoenen Dank – und der Motor sprang nicht an :-( *lach* .. also mit Ruhe und laaaaaangsam zurueck zum Steg.

Als ich dann beim Ausmiussten war kam das naechste Boot rein. ich natuerlich sofort auf den Steg und auch wenn der Mann ganz alleine in die Box kam, ging ich ihm ein bisschen zur Hand und schloss gleich Freundschaft. Nachdem ich wieder an Bord war kam dieser Stegnachbar noch vorbei und sagte mir das ich mir um mein Boot keine Sorgen machen muss. Er waere jeden Tag da und guckt auch nach den anderen Booten, inkl. meiner Neptun 20 – na das freute mich gleich noch mehr.

Etwa n knapper Kubikmeter Muell hab ich aus dem Boot und den Backskisten geholt und auch ne leere Flasche Wiskey hab ich gefunden *lach* und zack, nach dem Ausraeumen sah es innen gleich geraeumiger und sauberer aus und auch in den Backskisten war auf einmal Platz fuer Dinge die vorher im Salon lagen. Ein paar Dinge habe ich danndoch noch festestellt: Die Verkabelung von der Batterie zum Toplicht ist nicht nur nicht angeschlossen, sondern auch am Mastfuss getrennt, is aber kein Problem, is nur ne Luesterklemme auseinander. Ansonsten sind die Poster im Bug total durchnaesst gewesen, irgendwo muss es da durchgeregnet haben – ich hab die Polster erstmal mitgenommen und die liegen jetzt unten im Heizungskeller zum Trocknen.

So, nun baruch ich nur noch jemanden der die Polster neu beziehen kann, so ein bisschen frische durch neue Farben waere nicht schlecht, und vielleicht jemanden der neue Gardinen naehen kann und einen Vorhang zur Bugkabine. Dann ein bisschen Elektrik hier (Dirk hat schon ein Autoradio fuer mich) und ein bisschen Teakoel fuers Holz dort. Eine neue Klappe fuer den Ankerkasten waere toll, den der ist zu Altersschwach, der bricht bald durch und richtig cool waere irgendwann ein kleines Solarpanel um die Batterie wieder aufladen zu koennen.

Ich bin jedenfalls superhappy! .. und habe endlich wieder Wasser unterm Arsch!

Fuer die Fotos guckt bitte im Naechsten Eintrag, denkt dran: Einfach auf ein Thumbnail klicken, und dann nochmal auf das Bild was dann einzelnd angezeigt wird. Dann kann man schoen durch die Bilder zappen … und sich vielleicht auf eine Segeltour mit mir am Chiemsee freuen! – Sagt beischeid … und kommt mit!

Impression vom Meer

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Ja, die Wehmut nach dem Meer; sie ist noch nicht vorbei und ein bisschen sollt Ihr mit diesem Bild teilhaben. Aufgenommen auf Fischland/Darss am Leuchtturm naehe Prerow.

Eines der letzten U-Bootveteranentreffen mit Opa! hat in Prerow stattgefunden, die alten Herren haben sich so dabei in die Klotten bekommen, das sie unabhaengig voneinander, ohne Abschied zu nehmen und heimlich in der Nacht das Weite gesucht. Aehnlich stur wie die Moewen und ich waren sie damals und wer weiss, vielleicht sind wir Wagners und/oder auch die Maenner ueberhaupt ein bisschen mit den Moewen verwandt ;-).
Diese erste Impression von unserem Sommerurlaub widme ich desshalb allen die wie wir immer ein bisschen Stur sein koennen/wollen/muessen.

DSL Router hinueber = offline

Tja, vielleicht hat mein Router die Dauerbelasstung nach den drei Wochen rechnerabstinenz einfach nicht verkraftet :-(. Irgendwann war einfach der Link vom Modem zum Router wech und weitere Tests ergaben, dass es der Router sein muss. Mal gucken wie lange ichs ohne Netz aushalte ;-) – Drei Tage nach dem Unglueck hab ich immer noch keine neue Hardware gekauft .. ok, ich bin zur Zeit auch bei Lysann wo dann doch eine Verbindung besteht, aber mal gucken wies mir Montag geht …. einfach offline … irgendwie gruselt es mir davor, ich weiss gar nicht was ich da in Muenchen soll?!

Wie immer nach dem Sommerurlaub: Miese Laune!

Es ist schon komisch. jedes jahr dieselbe Leier. nach meiner Sommertour brauche ich mindestens zwei Wochen um mich hier in Muenchen wenigstens einigermassen zu aklimatisieren und nicht jeden gleich anzupoebeln. Das Wasser fehlt mir jedes Jahr mehr und eben um diese Jahreszeit ist es am schlimmsten. Ich koennte wie jedes Jahr alles hinschmeissen und beschaeftige mich Stunden lang mit einem Taschenrechner wie und unter welchen Bedingungen das moeglich ist.

Hinten raus kommt immer das gleiche: Der Job hier ist sicher und „bequem“, und drum bleib ich hier und bleib genervt und gewoehn mich halt wieder dran und warte aufs naechste Jahr :-(. Wie immer um diese Jahreszeit welse ich dann auch die Gebrauchtbootsmaerkte, aber es ist nicht einfach. Erstens ist es mit dem Liegeplatz eine Farce – Muenchen, Wassertechnisch echt n bisschen beschissen gelegen ;-) und dann ist ja Herbst, die Aussicht auf den Winter verschiebt die Entscheidung und das Geld wird wieder fuer einen Computer ausgegeben, denn den kann man ja im Winter besser gebrauchen und irgendwann gehts ja auch wieder mit meiner Seensucht – und zack habe ich naechstes Jahr wieder diesen Kampf :-(.

Kann mir nicht mal einer motivierend unter die Arme greifen, mich an die Hand nehmen und mich zu einem Segelboot fuehren. Ich glaube, dass wuerde mir hier unten in „Norditalien“ schon helfen. Wer weiss jemanden hier in der Gegend (ich hab n Auto, dass heist: „In der Gegend“ kann auch 1000km weg sein), der mich mal mitsegeln laesst, der einen schon lange nicht mehr auf dem Wasser gewesenen Heimatlosen mitnimmt. Jemanden, der Kontakt zu einem Segelclub hat, jemanden der vielleicht keine Lust oder Kraft mehr fuer sein Boot hat und es in Liebevolle Haende abgeben moechte … wer jemanden weiss, der einen Kontakt kennt der mit Segeln zu tun hat …

Wer irgendwas in die Richtung weiss schreibt mir bitte eine mail an sven@lieblos.de oder einen Kommentar!

Ich brauch einfach Wasser unterm Arsch!